TY - JOUR T1 - «Stoffe sind festgehaltene Prozesse». Elemente eines neuen Stoffbegriffs A1 - Rozumek, Martin JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 2003 VL - 78 SP - 74 EP - 93 DO - 10.18756/edn.78.74 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

In der vorliegenden Arbeit wird ein invertiertes Verständnis von Stoffen entwickelt, das sich im Sinne einer komplementären Ergänzung neben das in der modernen Chemie vorherrschende atomistisch-mechanistische Stoffverständnis stellen kann: Anstatt chemische Prozesse und die Wirkungen von Stoffen aus deren Eigenschaften heraus zu erklären, wird einer Anregung Rudolf Steiners folgend versucht, Stoffe als materielle Niederschläge von Prozessen zu begreifen, als «festgehaltene Prozesse»1. Dabei werden neben dem Ursprung der Rohstoffe, dem Herstellungsprozess sowie den chemischen, toxikologischen, ökologischen etc. Eigenschaften der Stoffe auch die ideellen Zusammenhänge ihrer Entdeckung und Herstellung sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexte ihrer Verwendung in Betracht gezogen. Auf diesem Wege gelingt es, einige Defizite auszugleichen, die das vorherrschende Stoffverständnis all seinem Erfolg zum Trotz aufweist und die sich vor allem bemerkbar machen, wenn chemisch bearbeitete Stoffe in Lebenszusammenhänge entlassen werden.

N1 -

In the work presented here an inverted understanding of substance is developed which can take its place beside modern chemistry’s predominantly atomistic and mechanistic understanding of substance as a complementary extension. Instead of explaining chemical processes and the effects of substances from their properties, an attempt is made to follow Rudolf Steiner’s suggestion of conceiving substances as material precipitates of processes, as “processes which have become trapped”1.. Thus, besides the source of raw materials, the production process as well as the chemical, toxicological, ecological etc. properties of substances, the ideal connections of their discovery and production as well as the economic and social contexts of their application are taken into consideration. This approach succeeds in providing a balance to some of the shortcomings shown by the predominant understanding of substance, despite all its success, shortcomings which are particularly noticeable when chemically processed substances are allowed to come into contact with the living world.
 

AB -

In der vorliegenden Arbeit wird ein invertiertes Verständnis von Stoffen entwickelt, das sich im Sinne einer komplementären Ergänzung neben das in der modernen Chemie vorherrschende atomistisch-mechanistische Stoffverständnis stellen kann: Anstatt chemische Prozesse und die Wirkungen von Stoffen aus deren Eigenschaften heraus zu erklären, wird einer Anregung Rudolf Steiners folgend versucht, Stoffe als materielle Niederschläge von Prozessen zu begreifen, als «festgehaltene Prozesse»1. Dabei werden neben dem Ursprung der Rohstoffe, dem Herstellungsprozess sowie den chemischen, toxikologischen, ökologischen etc. Eigenschaften der Stoffe auch die ideellen Zusammenhänge ihrer Entdeckung und Herstellung sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexte ihrer Verwendung in Betracht gezogen. Auf diesem Wege gelingt es, einige Defizite auszugleichen, die das vorherrschende Stoffverständnis all seinem Erfolg zum Trotz aufweist und die sich vor allem bemerkbar machen, wenn chemisch bearbeitete Stoffe in Lebenszusammenhänge entlassen werden.

ST - «Stoffe sind festgehaltene Prozesse» UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.78.74 Y2 - 2024-08-25 03:51:09 ER -