TY - JOUR T1 - Goetheanismus - seine Methode und Bedeutung in der Wissenschaft des Lebendigen A1 - Kranich, Ernst-Michael JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 2007 VL - 86 SP - 31 EP - 45 DO - 10.18756/edn.86.31 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -
Aus Goethes Erkenntnisansatz zum Verständnis des Lebendigen wird in diesem Beitrag das innere Nachschaffen der Verwandlungsprozesse, die den äußeren Erscheinungen der Pflanze zugrunde liegen, als wesentliches methodisches Instrument charakterisiert. Es ergibt sich dadurch eine Abgrenzung gegenüber der ebenfalls auf Goethe zurückgeführten Auffassung des Typus als Bauplan und gegenüber der reinen Phänomenologie.
Goethes Anregung, aus dem beweglichen inneren Bild des Typus (Urpflanze) die sichtbaren Pflanzenformen abzuleiten, wird an drei Pflanzenfamilien (Kreuzblütler, Zwiebelgewächse und Doldenblütler) exemplarisch dargestellt. Als Bezugsrahmen dienen die Phasen der ontogenetischen Entwicklung krautiger Pflanzen.
Abschließend wird skizziert, wie die Anerkennung der Bildegesetze der Organismen als eigenständige Wirklichkeit in Ergänzung zu den physischen Gegebenheiten im Zusammenhang der modernen Biologie ein neues Forschungsgebiet eröffnet.
N1 -Starting from Goethe’s approach to understanding the living world, this paper characterises as an important methodological tool the inner reproduction of processes of transformation on which the outer appearances of the plant are based. From this results a distinction regarding, on the one hand, the concept of the type as Bauplan, also attributable to Goethe, and, on the other hand, pure phenomenology.
Goethe’s exhortation to derive the visible plant forms from a mobile inner picture of the type (Urpflanze, primal plant), is illustrated with examples in relation to three plant families (crucifers, onion family and umbellifers). The phases of the ontogenetic development of herbaceous plants serves as a relational framework. In conclusion, a sketch is presented of how recognition of the laws of form of organisms, as an independent reality supplementing the physical phenomena in the context of modern biology, opens up a new field for research.
Aus Goethes Erkenntnisansatz zum Verständnis des Lebendigen wird in diesem Beitrag das innere Nachschaffen der Verwandlungsprozesse, die den äußeren Erscheinungen der Pflanze zugrunde liegen, als wesentliches methodisches Instrument charakterisiert. Es ergibt sich dadurch eine Abgrenzung gegenüber der ebenfalls auf Goethe zurückgeführten Auffassung des Typus als Bauplan und gegenüber der reinen Phänomenologie.
Goethes Anregung, aus dem beweglichen inneren Bild des Typus (Urpflanze) die sichtbaren Pflanzenformen abzuleiten, wird an drei Pflanzenfamilien (Kreuzblütler, Zwiebelgewächse und Doldenblütler) exemplarisch dargestellt. Als Bezugsrahmen dienen die Phasen der ontogenetischen Entwicklung krautiger Pflanzen.
Abschließend wird skizziert, wie die Anerkennung der Bildegesetze der Organismen als eigenständige Wirklichkeit in Ergänzung zu den physischen Gegebenheiten im Zusammenhang der modernen Biologie ein neues Forschungsgebiet eröffnet.
ST - Goetheanismus - seine Methode und Bedeutung in der Wissenschaft des Lebendigen UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.86.31 Y2 - 2024-11-04 08:55:55 ER -