TY - JOUR T1 - Werkstattgeheimnisse der Pflanzenmetamorphose: Aus welchem vegetativen «Material» stammen Blütenhülle und Frucht? A1 - Kalisch, Michael JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 2009 VL - 90 SP - 140 EP - 158 DO - 10.18756/edn.90.140 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -
Die Blüte im Blatt
In seinem interessanten Beitrag über die «Trennung der Geschlechter» im
Zusammenhang mit der Bildung der Blütenorgane der Pflanze schrieb Peer
Schilperoord (2008, S. 40): «Diese Arbeiten führten mich zu der bis jetzt
nur von mir vertretenen Ansicht, dass der Blattgrund des Stängelblattes die
Grundlage für das Staubblatt und die Blattspreite jene für das Fruchtblatt
abgibt (…).» Eine Darstellung der Pflanze, die dasselbe aussagt, habe ich
1998 in einem Buch skizziert, das beim Verlag Freies Geistesleben erschien
– das dürfte aber wohl weithin unbemerkt geblieben sein, weil der Titel es
nicht erwarten lässt. Deshalb möchte ich die Thematik hier noch einmal
entwickeln. Insbesondere der Zusammenhang zwischen den Stipeln als
Gliedern des Unterblattes und den äußeren Organen der Blüte – Kelch-
blätter, Kronblätter und die mit Letzteren durch schrittweise Übergänge
erkennbar verwandten Staubblätter – hat mich seit Beginn meines Studi-
ums Mitte der Achtzigerjahre beschäftigt. Es ging eine Art Aufforderung
von den überflüssig erscheinenden Stipeln aus: «Begreife uns!» (Abb. 1,
Beispiele von Stipeln) Dabei kann ich heute nicht mehr rekonstruieren, ob
ein grundlegender Gedanke mir selbst aufgegangen ist oder ob er durch
einen Fingerzeig aus der Literatur der goetheanistischen Botaniker angeregt
wurde, wobei auch die morphologische Zusammenschau von Wilhelm Troll
mit seinen unzähligen Zeichnungen enorm bereichernd war. [...]
Die Blüte im Blatt
In seinem interessanten Beitrag über die «Trennung der Geschlechter» im
Zusammenhang mit der Bildung der Blütenorgane der Pflanze schrieb Peer
Schilperoord (2008, S. 40): «Diese Arbeiten führten mich zu der bis jetzt
nur von mir vertretenen Ansicht, dass der Blattgrund des Stängelblattes die
Grundlage für das Staubblatt und die Blattspreite jene für das Fruchtblatt
abgibt (…).» Eine Darstellung der Pflanze, die dasselbe aussagt, habe ich
1998 in einem Buch skizziert, das beim Verlag Freies Geistesleben erschien
– das dürfte aber wohl weithin unbemerkt geblieben sein, weil der Titel es
nicht erwarten lässt. Deshalb möchte ich die Thematik hier noch einmal
entwickeln. Insbesondere der Zusammenhang zwischen den Stipeln als
Gliedern des Unterblattes und den äußeren Organen der Blüte – Kelch-
blätter, Kronblätter und die mit Letzteren durch schrittweise Übergänge
erkennbar verwandten Staubblätter – hat mich seit Beginn meines Studi-
ums Mitte der Achtzigerjahre beschäftigt. Es ging eine Art Aufforderung
von den überflüssig erscheinenden Stipeln aus: «Begreife uns!» (Abb. 1,
Beispiele von Stipeln) Dabei kann ich heute nicht mehr rekonstruieren, ob
ein grundlegender Gedanke mir selbst aufgegangen ist oder ob er durch
einen Fingerzeig aus der Literatur der goetheanistischen Botaniker angeregt
wurde, wobei auch die morphologische Zusammenschau von Wilhelm Troll
mit seinen unzähligen Zeichnungen enorm bereichernd war. [...]