@article{10.18756/edn.91.96, title = {{ Bewegungslehre als Ausgangspunkt goetheanistischer Naturbetrachtung}}, shorttitle = {{ Bewegungslehre als Ausgangspunkt goetheanistischer Naturbetrachtung}}, author = {Dollfus, Andreas}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2009}, volume = {91}, pages = {96--100}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.91.96}, doi = {10.18756/edn.91.96}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Die klassische Physik und teilweise auch andere Naturwissenschaften haben die Kategorien {\guillemotleft}Kraft und Stoff{\guillemotright} als grundlegende Elemente betrachtet und ihre Interpretationen der Fakten dementsprechend gestaltet. Das Atom als kleinstes Materiekl{\"u}mpchen und damit als Repr{\"a}sentant von {\guillemotleft}Stoff{\guillemotright} und die in der Physik, besonders in der Mechanik, sich zeigenden Kr{\"a}fte bildeten die mehr oder weniger konstanten Grundentit{\"a}ten, auf denen das Geb{\"a}ude der Erkenntnis aufgrund von Kausalverkn{\"u}pfungen und Modellvorstellungen errichtet wurde. Wohl haben Naturphilosophen wie Schelling oder Forscher wie Goethe die Einseitigkeiten dieser Konzeption durchschaut, aber der Wissenschaftsbetrieb, besonders des 19. Jahrhunderts, blieb im Banne derselben. Als versucht wurde, diese reduktionistischen Anschauungen auch auf seelische Aspekte des Menschen -- Sinnesempfindungen -- anzuwenden, zeigte sich deren Unm{\"o}glichkeit klar. Du-Bois Reymond hat sie 1872 in seiner ber{\"u}hmten {\guillemotleft}Ignorabimus-Rede{\guillemotright} deutlich charakterisiert. [...]

}, annote = {

Die klassische Physik und teilweise auch andere Naturwissenschaften haben die Kategorien {\guillemotleft}Kraft und Stoff{\guillemotright} als grundlegende Elemente betrachtet und ihre Interpretationen der Fakten dementsprechend gestaltet. Das Atom als kleinstes Materiekl{\"u}mpchen und damit als Repr{\"a}sentant von {\guillemotleft}Stoff{\guillemotright} und die in der Physik, besonders in der Mechanik, sich zeigenden Kr{\"a}fte bildeten die mehr oder weniger konstanten Grundentit{\"a}ten, auf denen das Geb{\"a}ude der Erkenntnis aufgrund von Kausalverkn{\"u}pfungen und Modellvorstellungen errichtet wurde. Wohl haben Naturphilosophen wie Schelling oder Forscher wie Goethe die Einseitigkeiten dieser Konzeption durchschaut, aber der Wissenschaftsbetrieb, besonders des 19. Jahrhunderts, blieb im Banne derselben. Als versucht wurde, diese reduktionistischen Anschauungen auch auf seelische Aspekte des Menschen -- Sinnesempfindungen -- anzuwenden, zeigte sich deren Unm{\"o}glichkeit klar. Du-Bois Reymond hat sie 1872 in seiner ber{\"u}hmten {\guillemotleft}Ignorabimus-Rede{\guillemotright} deutlich charakterisiert. [...]

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