@article{10.18756/edn.104.90, title = {{Gibt es eine Schwelle f{\"u}r die sch{\"a}dliche Wirkung radioaktiver (ionisierender) Strahlung?}}, shorttitle = {{Gibt es eine Schwelle f{\"u}r die sch{\"a}dliche Wirkung radioaktiver (ionisierender) Strahlung?}}, author = {K{\"u}hl, Johannes}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2016}, volume = {104}, pages = {90--92}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.104.90}, doi = {10.18756/edn.104.90}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Vor einigen Monaten kam mir durch David Auerbach ein Artikel zur Kenntnis, der meine Aufmerksamkeit weckte: {\guillemotleft}The Birth of the illegitimate Linear No-Threshold Model -- an Invalid Paradigm for Estimating Risk Following Low-dose Radiation Exposure{\guillemotright} von Jeffry Siegel et al. (2016).
In allen Diskussionen {\"u}ber die Wirkung von Radioaktivit{\"a}t oder allgemein ionisierender Strahlung auf Organismen, insbesondere auf den Menschen, die ich seit den 70er Jahren verfolgt habe, gab es einen Konsens: Eine untere Schwelle, unter der die Strahlung v{\"o}llig unsch{\"a}dlich ist, existiert nicht. Mehr noch, es gibt einen linearen Zusammenhang zwischen dem Risiko einer genetischen Sch{\"a}digung oder einer Krebserkrankung und der Strahlendosis -- also grob gesagt: Je mehr Strahlung, desto h{\"o}her das Risiko. Dieses {\guillemotleft}Linear No-Threshold Model{\guillemotright}, kurz LNT, impliziert, dass es zwar kein {\guillemotleft}Null-Risiko{\guillemotright} gibt, dass es aber andererseits bei sehr niedriger Dosis sehr gering sei. Siegel untersuchte die fr{\"u}hen Arbeiten insbesondere von Muller aus den 20er und 30er Jahren und sp{\"a}tere von Spencer und Stern (Muller 1927, Stern 1948), die zu diesem Mo­del gef{\"u}hrt hatten, und zeigte, dass ihre experimentellen Daten diese Annahme ei­gentlich nicht st{\"u}tzen. Im Gegenteil, es gibt vielmehr sogar einen Bereich sehr schwacher Strahlung, bei denen eher ein Selbstheilungsvorgang im Organismus angeregt wird. [...]

}, annote = {

Vor einigen Monaten kam mir durch David Auerbach ein Artikel zur Kenntnis, der meine Aufmerksamkeit weckte: {\guillemotleft}The Birth of the illegitimate Linear No-Threshold Model -- an Invalid Paradigm for Estimating Risk Following Low-dose Radiation Exposure{\guillemotright} von Jeffry Siegel et al. (2016).
In allen Diskussionen {\"u}ber die Wirkung von Radioaktivit{\"a}t oder allgemein ionisierender Strahlung auf Organismen, insbesondere auf den Menschen, die ich seit den 70er Jahren verfolgt habe, gab es einen Konsens: Eine untere Schwelle, unter der die Strahlung v{\"o}llig unsch{\"a}dlich ist, existiert nicht. Mehr noch, es gibt einen linearen Zusammenhang zwischen dem Risiko einer genetischen Sch{\"a}digung oder einer Krebserkrankung und der Strahlendosis -- also grob gesagt: Je mehr Strahlung, desto h{\"o}her das Risiko. Dieses {\guillemotleft}Linear No-Threshold Model{\guillemotright}, kurz LNT, impliziert, dass es zwar kein {\guillemotleft}Null-Risiko{\guillemotright} gibt, dass es aber andererseits bei sehr niedriger Dosis sehr gering sei. Siegel untersuchte die fr{\"u}hen Arbeiten insbesondere von Muller aus den 20er und 30er Jahren und sp{\"a}tere von Spencer und Stern (Muller 1927, Stern 1948), die zu diesem Mo­del gef{\"u}hrt hatten, und zeigte, dass ihre experimentellen Daten diese Annahme ei­gentlich nicht st{\"u}tzen. Im Gegenteil, es gibt vielmehr sogar einen Bereich sehr schwacher Strahlung, bei denen eher ein Selbstheilungsvorgang im Organismus angeregt wird. [...]
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