@article{10.18756/edn.105.43, title = {{Pl{\"a}doyer f{\"u}r verkannte Goetheanisten}}, shorttitle = {{Pl{\"a}doyer f{\"u}r verkannte Goetheanisten}}, author = {G{\"a}deke, Manfrid}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2016}, volume = {105}, pages = {43--63}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.105.43}, doi = {10.18756/edn.105.43}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Da Goethe im Nach- und Nebeneinander der organischen Formen zugleich eine Unendlichkeit der Formbildungsm{\"o}glichkeiten und einen best{\"a}ndigen Typus wahrnimmt, wird er bei der Beschreibung der bildenden Naturt{\"a}tigkeit zu paradoxen Wendungen gedr{\"a}ngt. Hier wird anhand von Linn{\'e} und seiner Schule gezeigt, dass die Bl{\"u}tenbildung als der H{\"o}hepunkt der Pflanzenentwicklung ein viel versprechendes Studienobjekt ist, anhand dessen wir der Aufl{\"o}sung solcher Paradoxien n{\"a}her kommen k{\"o}nnen, und dass Goethe diese schon vorhandenen, durchaus entwicklungsw{\"u}rdigen Ans{\"a}tze verkannt hat. Die schematisierende, die Gestaltenf{\"u}lle scheinbar in ein beziehungsloses Nebeneinander bringende Form, in die die Ergebnisse der linn{\'e}schen {\"U}berlegungen gekleidet waren, stiess den nach {\"u}bergreifenden, einenden Gesichtspunkten strebenden Goethe verst{\"a}ndlicherweise ab. Er wurde ungerecht in der Beurteilung, und sein Blick auf wichtige Tatsachen war dadurch getr{\"u}bt. Polemiken zwischen Vorreitern in der Wissenschaft thematisiert auch Rudolf Steiner. Er unterst{\"u}tzt die hier vertretene Auffassung, dass wir heute auch zun{\"a}chst Abgelehntes neu in den Blick nehmen k{\"o}nnen und m{\"u}ssen.

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In recognising an infinite potential of plasticity in the successively specialised organic forms Goethe felt urged to use paradoxical statements when describing the formative forces of nature. In this article, based on the work of Linn{\'e} and his school it is shown that flower formation - as the climax of plant{'}s development - is worthy of a closer investigation to address the solution of such paradoxes and that Goethe had misconceived Linn{\'e}{'}s promising approach. Goethe who was striving for a unifying aspect was repelled by the seemingly unrelated order of Linn{\'e}{'}s schematic representation of the abundance of plant Gestalt. As a consequence his judgement was unjustified and his view on important facts was blurred. Also Rudolf Steiner addressed the issue of polemic statements between pioneers of science. He backed the view taken in this article that subsequent generations of scientists must take the work of their precedessors on still unsolved problems into consideration in a new way.
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} }