@article{10.18756/edn.112.79, title = {{Out of Europe}}, shorttitle = {{Out of Europe}}, author = {Wirz, Johannes}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2020}, volume = {112}, pages = {79--80}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.112.79}, doi = {10.18756/edn.112.79}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Mit den Knochenfunden, die Madelaine B{\"o}hme und ihr Team im November 2019 in Nature publiziert haben (B{\"o}hme et al. 2019), wird wohl ein neues Kapitel der Evolutionsgeschichte des Menschen aufgeschlagen. Ihre Berufung und Originalit{\"a}t als Pal{\"a}oontologin ist in einem Portr{\"a}t in der taz einf{\"u}hlsam beschrieben (Thamm 2019).

Erstens wird die Annahme, dass Hominiden den aufrechten Gang vor f{\"u}nf bis sieben Millionen Jahren lernten, auf 11,6 Millionen Jahre vorverlegt. Zweitens muss die Hypothese, dass sich die aufrechte Fortbewegung aus dem Kn{\"o}chelgang, wie ihn heute noch Primaten wie der Schimpanse, die Bonobos und Gorillas zeigen, aufgegeben werden. Und drittens leiten die Autoren aus ihren Befunden ab, dass das zentrale Ereignis des bipedalen Ganges nicht in Afrika, sondern im bayrischen Allg{\"a}u begonnen hat.

Der aufrechte Gang eines Primaten der Familie Hominidae Gray, der den Artnamen Danuvius guggenmosi bekommen hat, wird als verl{\"a}ngertes Gliedmassen-Klammern (Extended Limb Clambering ELC) bezeichnet. Die Anatomie von mindestens vier gefundenen Individuen zeichnet sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus: Die Haltung von Knie, Fusskn{\"o}chel, Ellbogen und Handgelenk, die einerseits f{\"u}r den aufrechten Gang, andererseits f{\"u}r das Klammern mit Fuss und Hand typisch sind. Ausserdem kann aus den gefundenen R{\"u}ckenwirbeln eine S-f{\"o}rmige Wirbels{\"a}ule abgeleitet werden, wie sie beim Menschen typisch ist.

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Mit den Knochenfunden, die Madelaine B{\"o}hme und ihr Team im November 2019 in Nature publiziert haben (B{\"o}hme et al. 2019), wird wohl ein neues Kapitel der Evolutionsgeschichte des Menschen aufgeschlagen. Ihre Berufung und Originalit{\"a}t als Pal{\"a}oontologin ist in einem Portr{\"a}t in der taz einf{\"u}hlsam beschrieben (Thamm 2019).

Erstens wird die Annahme, dass Hominiden den aufrechten Gang vor f{\"u}nf bis sieben Millionen Jahren lernten, auf 11,6 Millionen Jahre vorverlegt. Zweitens muss die Hypothese, dass sich die aufrechte Fortbewegung aus dem Kn{\"o}chelgang, wie ihn heute noch Primaten wie der Schimpanse, die Bonobos und Gorillas zeigen, aufgegeben werden. Und drittens leiten die Autoren aus ihren Befunden ab, dass das zentrale Ereignis des bipedalen Ganges nicht in Afrika, sondern im bayrischen Allg{\"a}u begonnen hat.

Der aufrechte Gang eines Primaten der Familie Hominidae Gray, der den Artnamen Danuvius guggenmosi bekommen hat, wird als verl{\"a}ngertes Gliedmassen-Klammern (Extended Limb Clambering ELC) bezeichnet. Die Anatomie von mindestens vier gefundenen Individuen zeichnet sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus: Die Haltung von Knie, Fusskn{\"o}chel, Ellbogen und Handgelenk, die einerseits f{\"u}r den aufrechten Gang, andererseits f{\"u}r das Klammern mit Fuss und Hand typisch sind. Ausserdem kann aus den gefundenen R{\"u}ckenwirbeln eine S-f{\"o}rmige Wirbels{\"a}ule abgeleitet werden, wie sie beim Menschen typisch ist.

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