@article{10.18756/edn.14.59, title = {{Zur Evolutionstheorie. Hinweis auf bemerkenswerte Untersuchungen an Fledermausblumen}}, shorttitle = {{Zur Evolutionstheorie}}, author = {Kunze, Henning}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1971}, volume = {14}, pages = {59--60}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.14.59}, doi = {10.18756/edn.14.59}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {
Die Biologie stellt uns die schwere Aufgabe, einen Organismus in seiner Gesamtheit zu begreifen. Unser an der Sinneswelt geschultes Denken ist zun{\"a}chst nur auf Einzelheiten gerichtet und nicht in der Lage, komplexe Zusammenh{\"a}nge zu erfassen. Was die Naturwissenschaft heute leistet, l{\"a}uft darauf hinaus, die Einzelbeobachtungen in einen linearen Zusammenhang zu bringen. - So ist z. B. der Neodarwinismus seinem Wesen nach atomistisch auf die Ableitung einzelner Merkmale eingestellt. Das Hauptproblem liegt nun nicht in dem l{\"u}ckenhaften Beobachtungsmaterial, sondern in der einseitigen Denkhaltung der heutigen Naturwissenschaftler, die nur ebenso einseitige Beobachtungen zeitigt. Dort, wo ein lebendiges Denken versucht, gr{\"o}ssere Zusammenh{\"a}nge zu erfassen, st{\"o}sst es sofort an die Grenzen unserer g{\"a}ngigen Evolutionstheorie. Es sei hier auf einige Ver{\"o}ffentlichungen aufmerksam gemacht, die auf diese Grenzen hindeuten.
Die aus der Alten Welt schon l{\"a}ngst bekannte Best{\"a}ubung von Bl{\"u}ten durch Flederm{\"a}use (Chiropterophilie) fand Stefan Vogel (Mainz) auch in S{\"u}damerika weit verbreitet. Die Bl{\"u}ten der zu den verschiedensten Familien und Gattungen geh{\"o}renden chiropterophilen Pflanzen zeigen {\"u}bereinstimmend einen bestimmten Stil, ein sogenanntes Syndrom von Merkmalen [...]
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Die Biologie stellt uns die schwere Aufgabe, einen Organismus in seiner Gesamtheit zu begreifen. Unser an der Sinneswelt geschultes Denken ist zun{\"a}chst nur auf Einzelheiten gerichtet und nicht in der Lage, komplexe Zusammenh{\"a}nge zu erfassen. Was die Naturwissenschaft heute leistet, l{\"a}uft darauf hinaus, die Einzelbeobachtungen in einen linearen Zusammenhang zu bringen. - So ist z. B. der Neodarwinismus seinem Wesen nach atomistisch auf die Ableitung einzelner Merkmale eingestellt. Das Hauptproblem liegt nun nicht in dem l{\"u}ckenhaften Beobachtungsmaterial, sondern in der einseitigen Denkhaltung der heutigen Naturwissenschaftler, die nur ebenso einseitige Beobachtungen zeitigt. Dort, wo ein lebendiges Denken versucht, gr{\"o}ssere Zusammenh{\"a}nge zu erfassen, st{\"o}sst es sofort an die Grenzen unserer g{\"a}ngigen Evolutionstheorie. Es sei hier auf einige Ver{\"o}ffentlichungen aufmerksam gemacht, die auf diese Grenzen hindeuten.
Die aus der Alten Welt schon l{\"a}ngst bekannte Best{\"a}ubung von Bl{\"u}ten durch Flederm{\"a}use (Chiropterophilie) fand Stefan Vogel (Mainz) auch in S{\"u}damerika weit verbreitet. Die Bl{\"u}ten der zu den verschiedensten Familien und Gattungen geh{\"o}renden chiropterophilen Pflanzen zeigen {\"u}bereinstimmend einen bestimmten Stil, ein sogenanntes Syndrom von Merkmalen [...]
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