@article{10.18756/edn.15.9, title = {{Ein Tropfen f{\"a}llt in Wasser}}, shorttitle = {{Ein Tropfen f{\"a}llt in Wasser}}, author = {Schnorr, Johannes}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1971}, volume = {15}, pages = {9--11}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.15.9}, doi = {10.18756/edn.15.9}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Ein Tropfen f{\"a}llt in klares, ruhendes Wasser. Leichte Wellungen entfernen sich vom Aufschlagsort. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Das silbrige K{\"u}gelchen, dem unser Blick nacheilte, ist verschwunden; seine Spuren verwischt. Der urspr{\"u}ngliche Zustand des ruhenden Wassers ist wieder hergestellt, so scheint es. Das scharf begrenzte Tropfengebilde hat sich unserer Wahrnehmung vollkommen entzogen in die weite Indifferenz des ruhenden Wassers. Unser Engagement ist beendet.

H{\"a}tten wir diese Beobachtung an einer klaren, seichten Pf{\"u}tze mit lehmigem Untergrund angestellt, w{\"a}ren wir noch weiter besch{\"a}ftigt geblieben. Hier wallen vom Grunde lehmig-tr{\"u}be Wirbel auf, die unseren Blick fesseln. Wir verfolgen damit ein Neues im Erscheinen, das vom kugeligen Tropfen oder der indifferenten Wassermasse gleichermassen verschieden ist. In unserer Vorstellung bauen wir an der Br{\"u}cke zwischen den Extremen.

Der Wunsch, diese Br{\"u}cke noch besser kennenzulernen, zeitigt den Einfall, nun gef{\"a}rbte Tropfen fallen zu lassen. Wir machen uns unabh{\"a}ngig von den nat{\"u}rlichen Umst{\"a}nden und beginnen zu experimentieren. [...]
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}, annote = {

Ein Tropfen f{\"a}llt in klares, ruhendes Wasser. Leichte Wellungen entfernen sich vom Aufschlagsort. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Das silbrige K{\"u}gelchen, dem unser Blick nacheilte, ist verschwunden; seine Spuren verwischt. Der urspr{\"u}ngliche Zustand des ruhenden Wassers ist wieder hergestellt, so scheint es. Das scharf begrenzte Tropfengebilde hat sich unserer Wahrnehmung vollkommen entzogen in die weite Indifferenz des ruhenden Wassers. Unser Engagement ist beendet.

H{\"a}tten wir diese Beobachtung an einer klaren, seichten Pf{\"u}tze mit lehmigem Untergrund angestellt, w{\"a}ren wir noch weiter besch{\"a}ftigt geblieben. Hier wallen vom Grunde lehmig-tr{\"u}be Wirbel auf, die unseren Blick fesseln. Wir verfolgen damit ein Neues im Erscheinen, das vom kugeligen Tropfen oder der indifferenten Wassermasse gleichermassen verschieden ist. In unserer Vorstellung bauen wir an der Br{\"u}cke zwischen den Extremen.

Der Wunsch, diese Br{\"u}cke noch besser kennenzulernen, zeitigt den Einfall, nun gef{\"a}rbte Tropfen fallen zu lassen. Wir machen uns unabh{\"a}ngig von den nat{\"u}rlichen Umst{\"a}nden und beginnen zu experimentieren. [...]
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} }