@article{10.18756/edn.17.35, title = {{Verantwortliche Wirklichkeit}}, shorttitle = {{Verantwortliche Wirklichkeit}}, author = {Howald-Haller, Mario}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1972}, volume = {17}, pages = {35--36}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.17.35}, doi = {10.18756/edn.17.35}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {
Das Abw{\"a}lzen der wirklichkeitsstiftenden Verantwortung des einzelnen bei der naturwissenschaftlichen Jagd nach der sogenannten objektiven Wirklichkeit hat im Lauf der Zeit zu derart offenbar lebensfeindlichen zivilisatorischen Wucherungen infolge Verk{\"u}mmerung des Verantwortungsbewusstseins gef{\"u}hrt, dass heute allenthalben die Forderung nach einer Sinn{\"a}nderung zu h{\"o}ren ist.
Auf die Notwendigkeit der Ausbildung einer naturwissenschaftlichen Gesinnung, die auch Kraft zu sittlicher Ordnung des Lebens verleiht, hat vor Jahrzehnten Rudolf Steiner (1861-1925) im Anschluss an Goethe (1749-1832) dringend hingewiesen. Zur Entwicklung dieser naturwissenschaftlich-sittlichen Gesinnung ist ein den Menschen und die Natur w{\"u}rdigendes Verst{\"a}ndnis der Idee {\guillemotleft}Wirklichkeit{\guillemotright} n{\"o}tig. Rudolf Steiner hat durch seine erkenntnistheoretischen Schriften ein Verst{\"a}ndnis der Idee Wirklichkeit erm{\"o}glicht, dessen Charakter an den folgenden S{\"a}tzen deutlich werden kann: {\guillemotleft}Es handelt sich aber gar nicht darum, dass alle Menschen das Gleiche {\"u}ber die Dinge denken, sondern nur darum, dass sie, wenn sie {\"u}ber die Dinge denken, im Elemente der Wahrheit leben. Man kann deshalb die Gedanken eines Andern nicht als solche betrachten, und sie annehmen oder ablehnen, sondern man soll sie als die Verk{\"u}nder seiner Individualit{\"a}t ansehen{\guillemotright} (Rudolf Steiner 1926, S. 259). [...]
{\&}nbsp;
Das Abw{\"a}lzen der wirklichkeitsstiftenden Verantwortung des einzelnen bei der naturwissenschaftlichen Jagd nach der sogenannten objektiven Wirklichkeit hat im Lauf der Zeit zu derart offenbar lebensfeindlichen zivilisatorischen Wucherungen infolge Verk{\"u}mmerung des Verantwortungsbewusstseins gef{\"u}hrt, dass heute allenthalben die Forderung nach einer Sinn{\"a}nderung zu h{\"o}ren ist.
Auf die Notwendigkeit der Ausbildung einer naturwissenschaftlichen Gesinnung, die auch Kraft zu sittlicher Ordnung des Lebens verleiht, hat vor Jahrzehnten Rudolf Steiner (1861-1925) im Anschluss an Goethe (1749-1832) dringend hingewiesen. Zur Entwicklung dieser naturwissenschaftlich-sittlichen Gesinnung ist ein den Menschen und die Natur w{\"u}rdigendes Verst{\"a}ndnis der Idee {\guillemotleft}Wirklichkeit{\guillemotright} n{\"o}tig. Rudolf Steiner hat durch seine erkenntnistheoretischen Schriften ein Verst{\"a}ndnis der Idee Wirklichkeit erm{\"o}glicht, dessen Charakter an den folgenden S{\"a}tzen deutlich werden kann: {\guillemotleft}Es handelt sich aber gar nicht darum, dass alle Menschen das Gleiche {\"u}ber die Dinge denken, sondern nur darum, dass sie, wenn sie {\"u}ber die Dinge denken, im Elemente der Wahrheit leben. Man kann deshalb die Gedanken eines Andern nicht als solche betrachten, und sie annehmen oder ablehnen, sondern man soll sie als die Verk{\"u}nder seiner Individualit{\"a}t ansehen{\guillemotright} (Rudolf Steiner 1926, S. 259). [...]
{\&}nbsp;