@article{10.18756/edn.18.1, title = {{Vom Lesen im Buch der Natur am Beispiel des Klatschmohns (Papaver rhoeas L.)}}, shorttitle = {{Vom Lesen im Buch der Natur am Beispiel des Klatschmohns (Papaver rhoeas L.)}}, author = {Bockem{\"u}hl, Jochen}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1973}, volume = {18}, pages = {1--13}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.18.1}, doi = {10.18756/edn.18.1}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {
Beim Anschauen einer Reihe von Schriftzeichen k{\"o}nnen wir bemerken, wie sich unsere Intention {\"a}ndert, wenn wir vom Beschreiben und Vergleichen der Buchstaben {\"u}bergehen zum Erfassen der Lautzusammenh{\"a}nge und des Sinnes: Im ersten Fall sind die Buchstaben selbst Gegenstand der Erkenntnis: Wir machen uns ihre sichtbaren Formen als uns gegen{\"u}berstehend bewusst. Im zweiten Fall regt die {\"a}ussere Buchstabenfolge in uns eine Bewegung an. Die einzelnen Buchstaben werden zu Wegweisern auf einem Weg, der {\"A}usseres mit Innerem verbindet. Im dritten Fall erschliesst sich uns der Sinn, der sich in uns ausspricht, unabh{\"a}ngig von den Zuf{\"a}lligkeiten des geschriebenenWortes. In diesem geschriebenen Wort sehen wir aber jetzt das {\"a}ussere Zeichen f{\"u}r den innerlichen Zusammenhang.
An dem Beispiel wird deutlich: dass wir jeweils nur das erkennen, wof{\"u}r wir durch unsere Intention die innere Bereitschaft mitbringen, weil in der Frage schon die Richtung auf die Art der Antwort liegt; dass wir alle drei Beziehungen brauchen, um das geschriebene Wort richtig zu erkennen und dass wir in uns F{\"a}higkeiten entwickeln m{\"u}ssen, das dem Wahrnehmungsinhalt Fehlende in Richtung der gestellten Frage hinzuzuf{\"u}gen. [...]
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Beim Anschauen einer Reihe von Schriftzeichen k{\"o}nnen wir bemerken, wie sich unsere Intention {\"a}ndert, wenn wir vom Beschreiben und Vergleichen der Buchstaben {\"u}bergehen zum Erfassen der Lautzusammenh{\"a}nge und des Sinnes: Im ersten Fall sind die Buchstaben selbst Gegenstand der Erkenntnis: Wir machen uns ihre sichtbaren Formen als uns gegen{\"u}berstehend bewusst. Im zweiten Fall regt die {\"a}ussere Buchstabenfolge in uns eine Bewegung an. Die einzelnen Buchstaben werden zu Wegweisern auf einem Weg, der {\"A}usseres mit Innerem verbindet. Im dritten Fall erschliesst sich uns der Sinn, der sich in uns ausspricht, unabh{\"a}ngig von den Zuf{\"a}lligkeiten des geschriebenenWortes. In diesem geschriebenen Wort sehen wir aber jetzt das {\"a}ussere Zeichen f{\"u}r den innerlichen Zusammenhang.
An dem Beispiel wird deutlich: dass wir jeweils nur das erkennen, wof{\"u}r wir durch unsere Intention die innere Bereitschaft mitbringen, weil in der Frage schon die Richtung auf die Art der Antwort liegt; dass wir alle drei Beziehungen brauchen, um das geschriebene Wort richtig zu erkennen und dass wir in uns F{\"a}higkeiten entwickeln m{\"u}ssen, das dem Wahrnehmungsinhalt Fehlende in Richtung der gestellten Frage hinzuzuf{\"u}gen. [...]
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