@article{10.18756/edn.20.1, title = {{Der Lamellenwirbel}}, shorttitle = {{Der Lamellenwirbel}}, author = {Bauer, Hermann}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1974}, volume = {20}, pages = {1--7}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.20.1}, doi = {10.18756/edn.20.1}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Die Fl{\"u}ssigkeit nimmt ihrem ganzen Wesen nach eine Stellung zwischen Gas und festem K{\"o}rper ein. Sie kann sich in ihrem Verhalten, in ihrer Gesetzm{\"a}ssigkeit beiden n{\"a}hern (Bauer 1970, Schneider/Rapp 1973). So entstehen bei Lamellenbildungen (z. B. Ansammlungen von Seifenblasen) aus d{\"u}nnen H{\"a}uten k{\"o}rper{\"a}hnliche Gebilde mit fl{\"u}ssigen Fl{\"a}chen, Kanten und Ecken; es treten Erscheinungen auf, die an Kristallformen erinnern. Freilich sind sie viel weniger starr und gleichen in dieser Hinsicht mehr elastischen Membranen (z.B. Gummih{\"a}uten). Man kann zum Beispiel eine kreisf{\"o}rmige Lamelle in einem Drahtring zu kr{\"a}ftigen Schwingungen anregen, indem man den Ring mit entsprechender Frequenz rhythmisch hin und her bewegt. Sie baucht sich dann abwechselnd nach beiden Seiten stark aus.

Wesentlicher ist aber, dass die Lamelle ja aus fl{\"u}ssiger Substanz besteht, also in sich beweglich ist. Sie kann daher zu mannigfaltigen Str{\"o}mungen angeregt werden, obwohl kein Gef{\"a}ssboden vorhanden ist, auf dem die Fl{\"u}ssigkeit ruht. Zieht man zum Beispiel einen (vorher benetzten) Stab senkrecht durch die Lamelle, so entsteht hinter ihm eine {\guillemotleft}Wirbelstrasse{\guillemotright} (Bild 1). Bl{\"a}st man einen feinen Luftstrom schr{\"a}g gegen die Fl{\"u}ssigkeitshaut, so werden komplizierte Verwirbelungen erzeugt, die anfangs sehr schnell sind, dann aber rasch verebben. [...]
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}, annote = {

Die Fl{\"u}ssigkeit nimmt ihrem ganzen Wesen nach eine Stellung zwischen Gas und festem K{\"o}rper ein. Sie kann sich in ihrem Verhalten, in ihrer Gesetzm{\"a}ssigkeit beiden n{\"a}hern (Bauer 1970, Schneider/Rapp 1973). So entstehen bei Lamellenbildungen (z. B. Ansammlungen von Seifenblasen) aus d{\"u}nnen H{\"a}uten k{\"o}rper{\"a}hnliche Gebilde mit fl{\"u}ssigen Fl{\"a}chen, Kanten und Ecken; es treten Erscheinungen auf, die an Kristallformen erinnern. Freilich sind sie viel weniger starr und gleichen in dieser Hinsicht mehr elastischen Membranen (z.B. Gummih{\"a}uten). Man kann zum Beispiel eine kreisf{\"o}rmige Lamelle in einem Drahtring zu kr{\"a}ftigen Schwingungen anregen, indem man den Ring mit entsprechender Frequenz rhythmisch hin und her bewegt. Sie baucht sich dann abwechselnd nach beiden Seiten stark aus.

Wesentlicher ist aber, dass die Lamelle ja aus fl{\"u}ssiger Substanz besteht, also in sich beweglich ist. Sie kann daher zu mannigfaltigen Str{\"o}mungen angeregt werden, obwohl kein Gef{\"a}ssboden vorhanden ist, auf dem die Fl{\"u}ssigkeit ruht. Zieht man zum Beispiel einen (vorher benetzten) Stab senkrecht durch die Lamelle, so entsteht hinter ihm eine {\guillemotleft}Wirbelstrasse{\guillemotright} (Bild 1). Bl{\"a}st man einen feinen Luftstrom schr{\"a}g gegen die Fl{\"u}ssigkeitshaut, so werden komplizierte Verwirbelungen erzeugt, die anfangs sehr schnell sind, dann aber rasch verebben. [...]
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