@article{10.18756/edn.23.9, title = {{{\"U}ber die sichtbare Erscheinung des W{\"a}ssrigen}}, shorttitle = {{{\"U}ber die sichtbare Erscheinung des W{\"a}ssrigen}}, author = {Maier, Georg}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1975}, volume = {23}, pages = {9--18}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.23.9}, doi = {10.18756/edn.23.9}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {
In dem Spiel der Spiegelungen auf bewegten Gew{\"a}ssern sehen wir zugleich die Wellen wie auch die sich spiegelnde Umgebung. {\"U}ber einem Feuer steigen Luftschlieren, die sich im Zittern des durch sie hindurchgesehenen Hintergrundes dem Auge zeigen. Im Tropfen leuchten Sonnenbilder in Farben auf. Diese Farben zeichnen am Himmel die Bildgestalt des Regenbogens, welche zugleich auf Regenfall und Sonnenschein hinweist.
So verhilft das Bild der Umgebung den durchsichtigen K{\"o}rpern zur Sichtbarkeit. Das heisst beispielsweise: Die Spiegelungen auf dem Wasser bringen zwar das Gespiegelte in die Sicht. Die fortlaufenden Bildverwandlungen, welche das Spiegelbild dabei durchmacht, sind aber zugleich der Inbegriff des Anblicks von Wellen.
Im folgenden sollen solche Bildverwandlungen beschrieben werden. In ihnen ahnen wir unmittelbar einen gemeinsamen eigent{\"u}mlichen Charakter, n{\"a}mlich gewissermassen das Aussehen des Fl{\"u}ssigen. Dazu suchen wir ein einheitliches Entwicklungsprinzip, welches die verschiedenen Erscheinungen zu verbinden hilft, sie verst{\"a}ndlich macht.
Die hier angesprochenen Ph{\"a}nomene eignen sich zu Beobachtungs{\"u}bungen, welche zu einer Optik der Bildverwandlungen hinf{\"u}hren. Wenn wir auf die Spiegelungen auf den Wellen zu achten beginnen, zeigen sich diese in einer grossen Vielfalt von Gestaltungen. Auf solche Erscheinungen soll zun{\"a}chst an Hand typischer Beispiele hingewiesen werden. Die Gew{\"a}sser bieten uns ja eine reiche F{\"u}lle beweglicher Bildungen. Wir sind nun zun{\"a}chst keineswegs auf spezielle Versuchseinrichtungen angewiesen, um in ihnen die Wirksamkeit eines Bildverwandlungsprozesses zu finden, der diese Vielfalt hervorzubringen vermag. Dann aber werden auch experimentelle Hilfsmittel beschrieben, welche dazu dienen k{\"o}nnen, diesen Prozess losgel{\"o}st von der nat{\"u}rlichen Bewegung des W{\"a}ssrigen darzustellen. Schliesslich wird noch auf den Regenbogen hingewiesen, dessen Entstehung in bemerkenswerter Art eine Verwandtschaft mit den Erscheinungen an zusammenh{\"a}ngenden Wassermassen zeigt.
}, annote = {In dem Spiel der Spiegelungen auf bewegten Gew{\"a}ssern sehen wir zugleich die Wellen wie auch die sich spiegelnde Umgebung. {\"U}ber einem Feuer steigen Luftschlieren, die sich im Zittern des durch sie hindurchgesehenen Hintergrundes dem Auge zeigen. Im Tropfen leuchten Sonnenbilder in Farben auf. Diese Farben zeichnen am Himmel die Bildgestalt des Regenbogens, welche zugleich auf Regenfall und Sonnenschein hinweist.
So verhilft das Bild der Umgebung den durchsichtigen K{\"o}rpern zur Sichtbarkeit. Das heisst beispielsweise: Die Spiegelungen auf dem Wasser bringen zwar das Gespiegelte in die Sicht. Die fortlaufenden Bildverwandlungen, welche das Spiegelbild dabei durchmacht, sind aber zugleich der Inbegriff des Anblicks von Wellen.
Im folgenden sollen solche Bildverwandlungen beschrieben werden. In ihnen ahnen wir unmittelbar einen gemeinsamen eigent{\"u}mlichen Charakter, n{\"a}mlich gewissermassen das Aussehen des Fl{\"u}ssigen. Dazu suchen wir ein einheitliches Entwicklungsprinzip, welches die verschiedenen Erscheinungen zu verbinden hilft, sie verst{\"a}ndlich macht.
Die hier angesprochenen Ph{\"a}nomene eignen sich zu Beobachtungs{\"u}bungen, welche zu einer Optik der Bildverwandlungen hinf{\"u}hren. Wenn wir auf die Spiegelungen auf den Wellen zu achten beginnen, zeigen sich diese in einer grossen Vielfalt von Gestaltungen. Auf solche Erscheinungen soll zun{\"a}chst an Hand typischer Beispiele hingewiesen werden. Die Gew{\"a}sser bieten uns ja eine reiche F{\"u}lle beweglicher Bildungen. Wir sind nun zun{\"a}chst keineswegs auf spezielle Versuchseinrichtungen angewiesen, um in ihnen die Wirksamkeit eines Bildverwandlungsprozesses zu finden, der diese Vielfalt hervorzubringen vermag. Dann aber werden auch experimentelle Hilfsmittel beschrieben, welche dazu dienen k{\"o}nnen, diesen Prozess losgel{\"o}st von der nat{\"u}rlichen Bewegung des W{\"a}ssrigen darzustellen. Schliesslich wird noch auf den Regenbogen hingewiesen, dessen Entstehung in bemerkenswerter Art eine Verwandtschaft mit den Erscheinungen an zusammenh{\"a}ngenden Wassermassen zeigt.
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