TY - JOUR T1 - Die Zweieinheit von Staub- und Fruchtblatt A1 - Schilperoord, Peer JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1992 VL - 56 SP - 71 EP - 78 DO - 10.18756/edn.56.71 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

[...] Goethe hat in seiner Metamorphose der Pflanzen die innere Verwandtschaft der Organe festgestellt. Dafür reichte eine lineare Betrachtungsweise aus, die die einzelnen Blattorgane der Reihe nach mit einander vergleicht. Eine Vertiefung der Beziehungen der einzelnen Blattorgane zueinander ließ Troll die Kronenblätter als näher mit den Staubblatt als mit den Kelchblättern verwandt erscheinen. Suchantke spricht in dieser Beziehung von zwei Bildungsrichtungen, die sich in der Pflanze gegenseitig durchdringen. Die eine im vegetativen Bereich von unten nach oben, die andere im generativen Bereich von oben nach unten. Auf Grund meiner Überlegungen gibt es noch eine dritte Bildungsrichtung, die in dem Gedanken der Zweieinheit von Staub- und Fruchtblatt zum Ausdruck kommt. Die Verwandtschaft zwischen Staub- und Fruchtblatt ist die innigste, beide zusammen sind aus einem physisch nicht in Erscheinung tretenden, aber geistig realen Blatt entstanden. Durch diesen Gedanken wird etwas von dem Geheimnis der Pollen- und Embryosackbildung offenbar. Man spürt durch diesen Gedanken die «Spannkraft», die zwischen Staub- und Fruchtblatt besteht, die mit der Trennung der Geschlechter einhergeht. [...]

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To each other, stamen and pistil are polar and complementary plant organs. The stamen can be understood as a metamorphosis of the leafstem basis, the pistel as a metamorphosis of the leafblade (Lamina). What can be seen spatialy as two different leafforms, is one and the same leaf from a spiritual point of view. Methodologically pistel and stamen have to be understood as one leaf in plant-metamorphosis, contrary to single foliage leaves. Pistel and stamen can not be deduced from each other, but they are interdependent absolutely complernentary. The occasoinal appearance of transitional forms between stamen and pistel need to be thought over again, taking account of the above mentioned thoughts.

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[...] Goethe hat in seiner Metamorphose der Pflanzen die innere Verwandtschaft der Organe festgestellt. Dafür reichte eine lineare Betrachtungsweise aus, die die einzelnen Blattorgane der Reihe nach mit einander vergleicht. Eine Vertiefung der Beziehungen der einzelnen Blattorgane zueinander ließ Troll die Kronenblätter als näher mit den Staubblatt als mit den Kelchblättern verwandt erscheinen. Suchantke spricht in dieser Beziehung von zwei Bildungsrichtungen, die sich in der Pflanze gegenseitig durchdringen. Die eine im vegetativen Bereich von unten nach oben, die andere im generativen Bereich von oben nach unten. Auf Grund meiner Überlegungen gibt es noch eine dritte Bildungsrichtung, die in dem Gedanken der Zweieinheit von Staub- und Fruchtblatt zum Ausdruck kommt. Die Verwandtschaft zwischen Staub- und Fruchtblatt ist die innigste, beide zusammen sind aus einem physisch nicht in Erscheinung tretenden, aber geistig realen Blatt entstanden. Durch diesen Gedanken wird etwas von dem Geheimnis der Pollen- und Embryosackbildung offenbar. Man spürt durch diesen Gedanken die «Spannkraft», die zwischen Staub- und Fruchtblatt besteht, die mit der Trennung der Geschlechter einhergeht. [...]

ST - Die Zweieinheit von Staub- und Fruchtblatt UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.56.71 Y2 - 2024-05-02 06:51:07 ER -