TY - JOUR T1 - Eine Übersicht der Wirkungen des Mondes auf Rhythmen im Lebendigen. Klaus-Peter Endres, Wolfgang Schad: Biologie des Mondes - Mondperiodik und Lebensrhythmen. S. Hirzel Verlag, Stuttgart, Leipzig, 1997. ISBN-3-7776-0731-2. 308 Seiten A1 - Simon, Meinhard JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1997 VL - 66 SP - 75 EP - 77 DO - 10.18756/edn.66.75 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

Auch wer sich bisher nicht mit chronobiologischen Einflüssen des Mondes auf Rhythmen im Lebendigen befaßt hat, weiß, daß die sich täglich ändernde Ebbe und Flut durch den Einfluß des Mondes bedingt ist und daß die Monatsregel der Frau einem verinnerlichten Mondrhythmus entspricht. Aber wer weiß schon, daß fast alle Korallen im Roten Meer mehrmals im Jahr zu verschiedenen Jahreszeiten und zu ganz bestimmten Mondphasen laichen, aber jede Art zu jeweils einer anderen Phase, im ersten oder letzten Viertel, bei Halbmond oder bei Vollmond? So ist jede der zwölf Arten auf eine ganz besondere Weise mit dem Mondrhythmus verbunden. Wer nun denkt, damit ein auch in anderen tropischen Meeren gültiges Prinzip vor sich zu haben, wonach sich Korallen beim Laichvorgang durch eine artgemäße Differenzierung unterschiedlich an die Mondperiodik angepaßt haben, kann sich nur wundern, wenn er erfährt, daß 105 der bisher untersuchten 107 Korallenarten des Great Barrier Reef in der Südsee (etwa ein Drittel der dort vorkommenden Arten) im Jahr nur einmal und oft gleichzeitig laichen, und zwar im Oktober oder November (also im Frühling auf der südlichen Hemisphäre) in einer der ersten Nächte nach Vollmond, und sehr viele der zusammen vorkommenden Arten gleichzeitig. Hier stellt sich einem unwillkürlich die Frage, was für Wesenhaftes sich in diesen sehr charakteristischen Beziehungen der Korallen mit der monatlichen und jährlichen Mondperiodik ausdrückt und welchen evolutiven «Zweck» diese in verschiedenen Meeresgebieten ganz unterschiedliche Anpassung hat. Zu solchen Fragen und zum Staunen über die Fülle von fein abgestimmten Zusammenhängen zwischen Lebensvorgängen und ganz verschiedenartig ausgeprägten Mondrhythmen kommt man bei vielen der in diesem bemerkenswerten und sehr lesenswerten Buch zusammengetragenen Berichte und Studien. [...]

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Auch wer sich bisher nicht mit chronobiologischen Einflüssen des Mondes auf Rhythmen im Lebendigen befaßt hat, weiß, daß die sich täglich ändernde Ebbe und Flut durch den Einfluß des Mondes bedingt ist und daß die Monatsregel der Frau einem verinnerlichten Mondrhythmus entspricht. Aber wer weiß schon, daß fast alle Korallen im Roten Meer mehrmals im Jahr zu verschiedenen Jahreszeiten und zu ganz bestimmten Mondphasen laichen, aber jede Art zu jeweils einer anderen Phase, im ersten oder letzten Viertel, bei Halbmond oder bei Vollmond? So ist jede der zwölf Arten auf eine ganz besondere Weise mit dem Mondrhythmus verbunden. Wer nun denkt, damit ein auch in anderen tropischen Meeren gültiges Prinzip vor sich zu haben, wonach sich Korallen beim Laichvorgang durch eine artgemäße Differenzierung unterschiedlich an die Mondperiodik angepaßt haben, kann sich nur wundern, wenn er erfährt, daß 105 der bisher untersuchten 107 Korallenarten des Great Barrier Reef in der Südsee (etwa ein Drittel der dort vorkommenden Arten) im Jahr nur einmal und oft gleichzeitig laichen, und zwar im Oktober oder November (also im Frühling auf der südlichen Hemisphäre) in einer der ersten Nächte nach Vollmond, und sehr viele der zusammen vorkommenden Arten gleichzeitig. Hier stellt sich einem unwillkürlich die Frage, was für Wesenhaftes sich in diesen sehr charakteristischen Beziehungen der Korallen mit der monatlichen und jährlichen Mondperiodik ausdrückt und welchen evolutiven «Zweck» diese in verschiedenen Meeresgebieten ganz unterschiedliche Anpassung hat. Zu solchen Fragen und zum Staunen über die Fülle von fein abgestimmten Zusammenhängen zwischen Lebensvorgängen und ganz verschiedenartig ausgeprägten Mondrhythmen kommt man bei vielen der in diesem bemerkenswerten und sehr lesenswerten Buch zusammengetragenen Berichte und Studien. [...]

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Auch wer sich bisher nicht mit chronobiologischen Einflüssen des Mondes auf Rhythmen im Lebendigen befaßt hat, weiß, daß die sich täglich ändernde Ebbe und Flut durch den Einfluß des Mondes bedingt ist und daß die Monatsregel der Frau einem verinnerlichten Mondrhythmus entspricht. Aber wer weiß schon, daß fast alle Korallen im Roten Meer mehrmals im Jahr zu verschiedenen Jahreszeiten und zu ganz bestimmten Mondphasen laichen, aber jede Art zu jeweils einer anderen Phase, im ersten oder letzten Viertel, bei Halbmond oder bei Vollmond? So ist jede der zwölf Arten auf eine ganz besondere Weise mit dem Mondrhythmus verbunden. Wer nun denkt, damit ein auch in anderen tropischen Meeren gültiges Prinzip vor sich zu haben, wonach sich Korallen beim Laichvorgang durch eine artgemäße Differenzierung unterschiedlich an die Mondperiodik angepaßt haben, kann sich nur wundern, wenn er erfährt, daß 105 der bisher untersuchten 107 Korallenarten des Great Barrier Reef in der Südsee (etwa ein Drittel der dort vorkommenden Arten) im Jahr nur einmal und oft gleichzeitig laichen, und zwar im Oktober oder November (also im Frühling auf der südlichen Hemisphäre) in einer der ersten Nächte nach Vollmond, und sehr viele der zusammen vorkommenden Arten gleichzeitig. Hier stellt sich einem unwillkürlich die Frage, was für Wesenhaftes sich in diesen sehr charakteristischen Beziehungen der Korallen mit der monatlichen und jährlichen Mondperiodik ausdrückt und welchen evolutiven «Zweck» diese in verschiedenen Meeresgebieten ganz unterschiedliche Anpassung hat. Zu solchen Fragen und zum Staunen über die Fülle von fein abgestimmten Zusammenhängen zwischen Lebensvorgängen und ganz verschiedenartig ausgeprägten Mondrhythmen kommt man bei vielen der in diesem bemerkenswerten und sehr lesenswerten Buch zusammengetragenen Berichte und Studien. [...]

ST - Eine Übersicht der Wirkungen des Mondes auf Rhythmen im Lebendigen UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.66.75 Y2 - 2024-11-09 03:04:06 ER -