@article{10.18756/edn.88.61, title = {{Das Mechanische - ein vom Menschen geschaffener Spezialfall}}, shorttitle = {{Das Mechanische - ein vom Menschen geschaffener Spezialfall}}, author = {Dollfus, Andreas}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2008}, volume = {88}, pages = {61--65}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.88.61}, doi = {10.18756/edn.88.61}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Seit den Forschungen von Galilei, Newton und anderen Physikern besteht das Ziel exakter Wissenschaft vorwiegend darin, das Weltgeschehen im Kleinen und im Gro{\ss}en als Wirkung von Kr{\"a}ften auf materielle K{\"o}rper aufzufassen. Vorbild daf{\"u}r sind die als gerichtete Gr{\"o}{\ss}e, als Vektor darstellbaren Kraftwirkungen, am deutlichsten bei der Schwerkraft sich zeigend. Vorbild f{\"u}r die {\guillemotleft}K{\"o}rper{\guillemotright} sind gr{\"o}{\ss}te Massen, etwa Himmelsk{\"o}rper, und kleinste Teile, bis hinab zum so genannten Atom, dem {\guillemotleft}Nichtgebauten{\guillemotright}, das als unver{\"a}nderlicher, qualit{\"a}tsloser Baustein betrachtet wird. Symptomatisch sichtbar wird diese Strebensrichtung im Bild des laplaceschen D{\"a}mons: {\guillemotleft}Ein Geist, der f{\"u}r einen gegebenen Moment alle Kr{\"a}fte kennt, welche die Natur beleben, und die gegenseitige Lage der Wesen, aus denen sie besteht, wenn sonst er umfassend genug w{\"a}re, um diese Angaben der Analyse zu unterwerfen, w{\"u}rde in derselben Formel die Bewegungen der gr{\"o}{\ss}ten Weltk{\"o}rper und des leichtesten Atoms begreifen: nichts w{\"a}re ungewiss f{\"u}r ihn, und Zukunft wie Vergangenheit w{\"a}re seinem Blicke gegenw{\"a}rtig.{\guillemotright} So schreibt Pierre Simon de Laplace (1814) in seinem {\guillemotleft}Essai philosophique sur les probabilit{\'e}s{\guillemotright}. Dass mit dieser Methodik die Technik gef{\"o}rdert wird und ihre Triumphe feiern kann, bezweifelt niemand. Zu fragen aber w{\"a}re: Was geschieht eigentlich, wenn Maschinenanlagen geschaffen und in Betrieb gesetzt werden, im Vergleich zu den Vorg{\"a}ngen in der freien Natur? [...]
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}, annote = {

Seit den Forschungen von Galilei, Newton und anderen Physikern besteht das Ziel exakter Wissenschaft vorwiegend darin, das Weltgeschehen im Kleinen und im Gro{\ss}en als Wirkung von Kr{\"a}ften auf materielle K{\"o}rper aufzufassen. Vorbild daf{\"u}r sind die als gerichtete Gr{\"o}{\ss}e, als Vektor darstellbaren Kraftwirkungen, am deutlichsten bei der Schwerkraft sich zeigend. Vorbild f{\"u}r die {\guillemotleft}K{\"o}rper{\guillemotright} sind gr{\"o}{\ss}te Massen, etwa Himmelsk{\"o}rper, und kleinste Teile, bis hinab zum so genannten Atom, dem {\guillemotleft}Nichtgebauten{\guillemotright}, das als unver{\"a}nderlicher, qualit{\"a}tsloser Baustein betrachtet wird. Symptomatisch sichtbar wird diese Strebensrichtung im Bild des laplaceschen D{\"a}mons: {\guillemotleft}Ein Geist, der f{\"u}r einen gegebenen Moment alle Kr{\"a}fte kennt, welche die Natur beleben, und die gegenseitige Lage der Wesen, aus denen sie besteht, wenn sonst er umfassend genug w{\"a}re, um diese Angaben der Analyse zu unterwerfen, w{\"u}rde in derselben Formel die Bewegungen der gr{\"o}{\ss}ten Weltk{\"o}rper und des leichtesten Atoms begreifen: nichts w{\"a}re ungewiss f{\"u}r ihn, und Zukunft wie Vergangenheit w{\"a}re seinem Blicke gegenw{\"a}rtig.{\guillemotright} So schreibt Pierre Simon de Laplace (1814) in seinem {\guillemotleft}Essai philosophique sur les probabilit{\'e}s{\guillemotright}. Dass mit dieser Methodik die Technik gef{\"o}rdert wird und ihre Triumphe feiern kann, bezweifelt niemand. Zu fragen aber w{\"a}re: Was geschieht eigentlich, wenn Maschinenanlagen geschaffen und in Betrieb gesetzt werden, im Vergleich zu den Vorg{\"a}ngen in der freien Natur? [...]
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