@article{10.18756/edn.103.116, title = {{Als die Fische gehen lernten}}, shorttitle = {{Als die Fische gehen lernten}}, author = {Wirz, Johannes and Richter, Ruth}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2015}, volume = {103}, pages = {116--119}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.103.116}, doi = {10.18756/edn.103.116}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Der Schritt der Wirbeltiere vom Wasser aufs Land ist mit einigen fossilen Übergangsformen dokumentiert, die sich von ihren Vorfahren durch eine ganze Reihe von Merkmalen unterscheiden. Wie sich diese Veränderungen vollzogen haben, ist eine offene Frage. Hartnäckig hält sich auch heute noch die Überzeugung, dass solche Übergänge das Ergebnis einer von unabhän- gigen, zufälligen Mutationen sein müssen.

Kritik an dieser Auffassung wurde oft geäussert. So hat Conrad H. Waddington, der Begründer der Epigenetik, bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Argumenten gegen die Zufallstheorie und für einen aktiven organismischen Beitrag an der Evolution vorgebracht (Waddington 1960). Dazu gehört der Hinweis, dass Übergangsformen, die z.B. nur einen Knochen im Bein eines Tieres betreffen, es daran hindern, sowohl die alte als auch eine neue Fortbewegungsart optimal auszuüben. Die Überlebenschance ist damit nicht gesichert. Zudem scheint die Wahrscheinlichkeit gering, dass in einer Population bei mehreren Tieren zur selben Zeit dieselbe Kombination von Mutationen auftritt. Damit können Neuheiten kaum weitervererbt werden, weil sie im genetischen {\guillemotleft}Rauschen{\guillemotright} der Population verloren gehen. Dagegen werden durch die Umwelt induzierte Veränderungen in einer Population stets von mehreren Tieren vollzogen. Die Weitergabe in der Generationenfolge ist damit wahrscheinlicher als im Falle von Zufallsveränderungen.

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Der Schritt der Wirbeltiere vom Wasser aufs Land ist mit einigen fossilen Übergangsformen dokumentiert, die sich von ihren Vorfahren durch eine ganze Reihe von Merkmalen unterscheiden. Wie sich diese Veränderungen vollzogen haben, ist eine offene Frage. Hartnäckig hält sich auch heute noch die Überzeugung, dass solche Übergänge das Ergebnis einer von unabhän- gigen, zufälligen Mutationen sein müssen.

Kritik an dieser Auffassung wurde oft geäussert. So hat Conrad H. Waddington, der Begründer der Epigenetik, bereits in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Argumenten gegen die Zufallstheorie und für einen aktiven organismischen Beitrag an der Evolution vorgebracht (Waddington 1960). Dazu gehört der Hinweis, dass Übergangsformen, die z.B. nur einen Knochen im Bein eines Tieres betreffen, es daran hindern, sowohl die alte als auch eine neue Fortbewegungsart optimal auszuüben. Die Überlebenschance ist damit nicht gesichert. Zudem scheint die Wahrscheinlichkeit gering, dass in einer Population bei mehreren Tieren zur selben Zeit dieselbe Kombination von Mutationen auftritt. Damit können Neuheiten kaum weitervererbt werden, weil sie im genetischen {\guillemotleft}Rauschen{\guillemotright} der Population verloren gehen. Dagegen werden durch die Umwelt induzierte Veränderungen in einer Population stets von mehreren Tieren vollzogen. Die Weitergabe in der Generationenfolge ist damit wahrscheinlicher als im Falle von Zufallsveränderungen.

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