@article{10.18756/edn.109.3, title = {{Editorial}}, shorttitle = {{Editorial}}, author = {Richter, Ruth}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2018}, volume = {109}, pages = {3--4}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.109.3}, doi = {10.18756/edn.109.3}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Was ist ein Elektron? Mit dieser Frage sucht Johannes K{\"u}hl im ersten Artikel dieses Heftes einen Zugang zum Verst{\"a}ndnis der Quantenphysik zu bahnen. Auch wenn Natuwissenschaftler selbstverst{\"a}ndlich mit der Vorstellung von Elektronen als kleinen, geladenen Teilchen umgehen, macht die Entstehungsgeschichte des Begriffes deutlich, dass das Elektron nicht etwas in der Sinneswelt Vorfindbares ist, sondern ein Konzept. Dessen Entwicklung begann im 19. Jh. mit Mutmassungen {\"u}ber den gesetzm{\"a}ssigen Zusammenhang zwischen abgeschiedener Stoffmenge und elektrischer Ladung, wie er bei der Elektrolyse beobachtet werden konnte. In Experimenten mit hoher Spannung fesselten zudem Leuchtph{\"a}nomene die Neugier der Forscher. Wenn man annahm, dass sie durch Strahlung verursacht werden, konnten die Eigenschaften der Strahlung experimentell untersucht und mithilfe von Messungen mathematisch formuliert werden. Das Dreiergespann Ph{\"a}nomen - Hypothese - Experiment stand bei allen weiteren Entwicklungen des Konzepts in best{\"a}ndiger Interaktion Pate. Es ist an keiner Stelle frei von Theorie im Sinne von Goethe: mit jedem aufmerksamen Blick in die Welt theoretisieren wir. Wenn das Erkenntnisresultat lebendig und n{\"u}tzlich sein soll, so f{\"a}hrt er fort, muss dieses Theoretisieren mit Bewusstsein, Selbsterkenntnis, Freiheit und Ironie gew{\"u}rzt sein. Ironie - bedeutet das, dass wir uns an den hochfliegenden und eleganten Schw{\"u}ngen unserer Theorien zwar erfreuen d{\"u}rfen, sie aber nicht allzu ernst nehmen sollten? [...]
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Was ist ein Elektron? Mit dieser Frage sucht Johannes K{\"u}hl im ersten Artikel dieses Heftes einen Zugang zum Verst{\"a}ndnis der Quantenphysik zu bahnen. Auch wenn Natuwissenschaftler selbstverst{\"a}ndlich mit der Vorstellung von Elektronen als kleinen, geladenen Teilchen umgehen, macht die Entstehungsgeschichte des Begriffes deutlich, dass das Elektron nicht etwas in der Sinneswelt Vorfindbares ist, sondern ein Konzept. Dessen Entwicklung begann im 19. Jh. mit Mutmassungen {\"u}ber den gesetzm{\"a}ssigen Zusammenhang zwischen abgeschiedener Stoffmenge und elektrischer Ladung, wie er bei der Elektrolyse beobachtet werden konnte. In Experimenten mit hoher Spannung fesselten zudem Leuchtph{\"a}nomene die Neugier der Forscher. Wenn man annahm, dass sie durch Strahlung verursacht werden, konnten die Eigenschaften der Strahlung experimentell untersucht und mithilfe von Messungen mathematisch formuliert werden. Das Dreiergespann Ph{\"a}nomen - Hypothese - Experiment stand bei allen weiteren Entwicklungen des Konzepts in best{\"a}ndiger Interaktion Pate. Es ist an keiner Stelle frei von Theorie im Sinne von Goethe: mit jedem aufmerksamen Blick in die Welt theoretisieren wir. Wenn das Erkenntnisresultat lebendig und n{\"u}tzlich sein soll, so f{\"a}hrt er fort, muss dieses Theoretisieren mit Bewusstsein, Selbsterkenntnis, Freiheit und Ironie gew{\"u}rzt sein. Ironie - bedeutet das, dass wir uns an den hochfliegenden und eleganten Schw{\"u}ngen unserer Theorien zwar erfreuen d{\"u}rfen, sie aber nicht allzu ernst nehmen sollten? [...]
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