TY - JOUR T1 - Die Zeit in der modernen Naturwissenschaft und in der Evolutionslehre Rudolf Steiners A1 - Schmidt, Thomas JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1999 VL - 1999 SP - 92 EP - 101 DO - 10.18756/edn.1999-Sondernummer.92 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

Der Raum der Erde - und zunehmend sogar darüber hinaus - steht dem modernen Menschen und seinem Allmachtsbedürfnis offen: Ob man Geschäfte in Japan oder in Frankfurt zu erledigen hat, ist kein grundsätzlicher Unterschied mehr, und ob man seinen Urlaub auf Neuseeland oder im Hunsrück verbringt, ist praktisch dasselbe! Mit der Zeit dagegen ist es genau umgekehrt: sie fehlt uns, und wir erleben uns von diesem Mangel eingeschnürt und bedrängt, denn ohne gelegentlichen Überfluß an Zeit, die auch einmal scheinbar unnütz vertrödelt werden darf, ist lebendiges Wachstum und Entwicklung weder in der Natur noch im Geistesleben möglich. Zugleich durchdringt die Zeit - anders als der Raum - nicht nur unsere gesamte leibliche Existenz, sondern sie ist auch Grundlage unseres Bewußtseins und unseres Seelenlebens überhaupt. Die Probleme, die sich daraus ergeben, daß die Zeit als abstraktes und nur noch äußeres Ordnungsprinzip in unserer Zivilisation gerade die Eigenschaft verloren hat, die allein ihr eigentlicher Sinn ist, nämlich die Außenseite jeder Entwicklung zu sein, sollen in diesem Aufsatz behandelt werden, der Jochen Bockemühl zum 70. Geburtstag gewidmet sei, dem Meister des Erfassens von Zeitvorgängen im Bereich des Lebendigen zwischen dem «Innen» und dem «Außen» der Welt - in dankbarer Erinnerung für vielfältige Anregungen zu neuen methodischen Ansätzen im naturwissenschaftlichen Forschen! [...]

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Der Raum der Erde - und zunehmend sogar darüber hinaus - steht dem modernen Menschen und seinem Allmachtsbedürfnis offen: Ob man Geschäfte in Japan oder in Frankfurt zu erledigen hat, ist kein grundsätzlicher Unterschied mehr, und ob man seinen Urlaub auf Neuseeland oder im Hunsrück verbringt, ist praktisch dasselbe! Mit der Zeit dagegen ist es genau umgekehrt: sie fehlt uns, und wir erleben uns von diesem Mangel eingeschnürt und bedrängt, denn ohne gelegentlichen Überfluß an Zeit, die auch einmal scheinbar unnütz vertrödelt werden darf, ist lebendiges Wachstum und Entwicklung weder in der Natur noch im Geistesleben möglich. Zugleich durchdringt die Zeit - anders als der Raum - nicht nur unsere gesamte leibliche Existenz, sondern sie ist auch Grundlage unseres Bewußtseins und unseres Seelenlebens überhaupt. Die Probleme, die sich daraus ergeben, daß die Zeit als abstraktes und nur noch äußeres Ordnungsprinzip in unserer Zivilisation gerade die Eigenschaft verloren hat, die allein ihr eigentlicher Sinn ist, nämlich die Außenseite jeder Entwicklung zu sein, sollen in diesem Aufsatz behandelt werden, der Jochen Bockemühl zum 70. Geburtstag gewidmet sei, dem Meister des Erfassens von Zeitvorgängen im Bereich des Lebendigen zwischen dem «Innen» und dem «Außen» der Welt - in dankbarer Erinnerung für vielfältige Anregungen zu neuen methodischen Ansätzen im naturwissenschaftlichen Forschen! [...]

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Der Raum der Erde - und zunehmend sogar darüber hinaus - steht dem modernen Menschen und seinem Allmachtsbedürfnis offen: Ob man Geschäfte in Japan oder in Frankfurt zu erledigen hat, ist kein grundsätzlicher Unterschied mehr, und ob man seinen Urlaub auf Neuseeland oder im Hunsrück verbringt, ist praktisch dasselbe! Mit der Zeit dagegen ist es genau umgekehrt: sie fehlt uns, und wir erleben uns von diesem Mangel eingeschnürt und bedrängt, denn ohne gelegentlichen Überfluß an Zeit, die auch einmal scheinbar unnütz vertrödelt werden darf, ist lebendiges Wachstum und Entwicklung weder in der Natur noch im Geistesleben möglich. Zugleich durchdringt die Zeit - anders als der Raum - nicht nur unsere gesamte leibliche Existenz, sondern sie ist auch Grundlage unseres Bewußtseins und unseres Seelenlebens überhaupt. Die Probleme, die sich daraus ergeben, daß die Zeit als abstraktes und nur noch äußeres Ordnungsprinzip in unserer Zivilisation gerade die Eigenschaft verloren hat, die allein ihr eigentlicher Sinn ist, nämlich die Außenseite jeder Entwicklung zu sein, sollen in diesem Aufsatz behandelt werden, der Jochen Bockemühl zum 70. Geburtstag gewidmet sei, dem Meister des Erfassens von Zeitvorgängen im Bereich des Lebendigen zwischen dem «Innen» und dem «Außen» der Welt - in dankbarer Erinnerung für vielfältige Anregungen zu neuen methodischen Ansätzen im naturwissenschaftlichen Forschen! [...]

ST - Die Zeit in der modernen Naturwissenschaft und in der Evolutionslehre Rudolf Steiners UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.1999-Sondernummer.92 Y2 - 2024-05-02 06:05:25 ER -