TY - JOUR T1 - Neues zur Sonne A1 - Auerbach, David JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 2024 VL - 120 SP - 61 EP - 67 DO - 10.18756/edn.120.61 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

Vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Sonnensonden sprechen mehrere Autoren von einem Paradigmenwechsel in unserem Wissen über die Sonne. Es werden neue Strukturen diskutiert, insbesondere die Rolle von magnetischen Linien, die sich nähern, brechen und auf neue Art verbinden (die sog. Rekonnexion). Wie hängen diese mit drei klassischen Sonnenphänomenen zusammen: mit magnetischen Wellen in der Atmosphäre, mit dem koronalen Heizungsparadoxon und mit dem periodischen magnetischen Polsprung? 

Ein kürzlich in Nature erschienener Artikel von A. Witze (2023) beginnt folgendermassen: 

«Im August letzten Jahres (im Jahr 2022) präsentierte die Sonne so etwas wie einen Wutanfall. Auf ihrer Oberfläche tauchten Gruppen dunkler Flecken auf, die Regionen markierten, in denen Magnetfelder ihre Oberfläche verknoteten und verdrehten. Anfang September drehten sich einige dieser Sonnenflecken auf die andere Seite der Sonne – und stiessen einen gewaltigen Schwall überhitzten Gases aus. Diese gewaltige Eruption raste nach aussen und verschlang eine 1,5 Milliarden US-Dollar teure Raumsonde, die in der Nähe kreiste. Diese Sonde, die Parker Solar Probe der NASA, blieb bemerkenswert unversehrt und konnte sogar noch nie dagewesene Messungen vornehmen, als die Sonnenexplosion über sie hinwegging. Eine zweite Raumsonde – der Solar Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation – beobachtete das ganze Drama aus der Nähe. Noch nie zuvor haben Raumfahrtmissionen so viel Aktivität so nahe an der Sonne beobachtet. Im Zusammenspiel beobachteten die Raumsonden massive Sonneneruptionen, eine sich bewegende magnetische ‹Schlange› auf der Sonnenoberfläche sowie Hitze und Energie, die sich langsam durch die Sonnenatmosphäre wälzen. Was diese Sonden in diesem und ähnlichen Momenten in den letzten Jahren entdeckt haben, schreibt vieles von dem um, was die Wissenschaftler über die Sonne wissen. Wir leben in einer Zeit, in der ein Paradigmenwechsel in diesem Bereich stattfindet.» 

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Vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Sonnensonden sprechen mehrere Autoren von einem Paradigmenwechsel in unserem Wissen über die Sonne. Es werden neue Strukturen diskutiert, insbesondere die Rolle von magnetischen Linien, die sich nähern, brechen und auf neue Art verbinden (die sog. Rekonnexion). Wie hängen diese mit drei klassischen Sonnenphänomenen zusammen: mit magnetischen Wellen in der Atmosphäre, mit dem koronalen Heizungsparadoxon und mit dem periodischen magnetischen Polsprung? 

Ein kürzlich in Nature erschienener Artikel von A. Witze (2023) beginnt folgendermassen: 

«Im August letzten Jahres (im Jahr 2022) präsentierte die Sonne so etwas wie einen Wutanfall. Auf ihrer Oberfläche tauchten Gruppen dunkler Flecken auf, die Regionen markierten, in denen Magnetfelder ihre Oberfläche verknoteten und verdrehten. Anfang September drehten sich einige dieser Sonnenflecken auf die andere Seite der Sonne – und stiessen einen gewaltigen Schwall überhitzten Gases aus. Diese gewaltige Eruption raste nach aussen und verschlang eine 1,5 Milliarden US-Dollar teure Raumsonde, die in der Nähe kreiste. Diese Sonde, die Parker Solar Probe der NASA, blieb bemerkenswert unversehrt und konnte sogar noch nie dagewesene Messungen vornehmen, als die Sonnenexplosion über sie hinwegging. Eine zweite Raumsonde – der Solar Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation – beobachtete das ganze Drama aus der Nähe. Noch nie zuvor haben Raumfahrtmissionen so viel Aktivität so nahe an der Sonne beobachtet. Im Zusammenspiel beobachteten die Raumsonden massive Sonneneruptionen, eine sich bewegende magnetische ‹Schlange› auf der Sonnenoberfläche sowie Hitze und Energie, die sich langsam durch die Sonnenatmosphäre wälzen. Was diese Sonden in diesem und ähnlichen Momenten in den letzten Jahren entdeckt haben, schreibt vieles von dem um, was die Wissenschaftler über die Sonne wissen. Wir leben in einer Zeit, in der ein Paradigmenwechsel in diesem Bereich stattfindet.» 

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Vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Sonnensonden sprechen mehrere Autoren von einem Paradigmenwechsel in unserem Wissen über die Sonne. Es werden neue Strukturen diskutiert, insbesondere die Rolle von magnetischen Linien, die sich nähern, brechen und auf neue Art verbinden (die sog. Rekonnexion). Wie hängen diese mit drei klassischen Sonnenphänomenen zusammen: mit magnetischen Wellen in der Atmosphäre, mit dem koronalen Heizungsparadoxon und mit dem periodischen magnetischen Polsprung? 

Ein kürzlich in Nature erschienener Artikel von A. Witze (2023) beginnt folgendermassen: 

«Im August letzten Jahres (im Jahr 2022) präsentierte die Sonne so etwas wie einen Wutanfall. Auf ihrer Oberfläche tauchten Gruppen dunkler Flecken auf, die Regionen markierten, in denen Magnetfelder ihre Oberfläche verknoteten und verdrehten. Anfang September drehten sich einige dieser Sonnenflecken auf die andere Seite der Sonne – und stiessen einen gewaltigen Schwall überhitzten Gases aus. Diese gewaltige Eruption raste nach aussen und verschlang eine 1,5 Milliarden US-Dollar teure Raumsonde, die in der Nähe kreiste. Diese Sonde, die Parker Solar Probe der NASA, blieb bemerkenswert unversehrt und konnte sogar noch nie dagewesene Messungen vornehmen, als die Sonnenexplosion über sie hinwegging. Eine zweite Raumsonde – der Solar Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation – beobachtete das ganze Drama aus der Nähe. Noch nie zuvor haben Raumfahrtmissionen so viel Aktivität so nahe an der Sonne beobachtet. Im Zusammenspiel beobachteten die Raumsonden massive Sonneneruptionen, eine sich bewegende magnetische ‹Schlange› auf der Sonnenoberfläche sowie Hitze und Energie, die sich langsam durch die Sonnenatmosphäre wälzen. Was diese Sonden in diesem und ähnlichen Momenten in den letzten Jahren entdeckt haben, schreibt vieles von dem um, was die Wissenschaftler über die Sonne wissen. Wir leben in einer Zeit, in der ein Paradigmenwechsel in diesem Bereich stattfindet.» 

ST - Neues zur Sonne UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.120.61 Y2 - 2024-10-04 12:54:49 ER -