@article{10.18756/edn.122.82, title = {{Kollateralsch{\"a}den und mehr: Pflanzenschutzmittel wirken auf ganze {\"O}kosysteme }}, shorttitle = {{Kollateralsch{\"a}den und mehr: Pflanzenschutzmittel wirken auf ganze {\"O}kosysteme }}, author = {Richter, Ruth}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {2025}, volume = {122}, pages = {82--85}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.122.82}, doi = {10.18756/edn.122.82}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {
Eine {\"U}berraschung ist es nicht: Die bisher gr{\"o}sste Metastudie {\"u}ber chemische Pflanzenschutzmittel kommt zu dem klaren Urteil, dass diese aus wissenschaftlicher Sicht {\"o}kologisch nicht vertretbar sind. Die Autoren des {\"U}bersichtsartikels haben bisher nicht ber{\"u}cksichtigte Zusammenh{\"a}nge aufgezeigt, die nicht nur die Wirkung auf bestimmte taxonomische Gruppen wie Insekten oder Fische darstellen. Sie zeigen, wie die Biodiversit{\"a}t insgesamt durch Pestizide gef{\"a}hrdet wird, indem Hunderte von Nicht-Ziel-Organismen, ja ganze {\"O}kosysteme in verschiedenen Klimazonen gesch{\"a}digt werden. Es wurden auch Systemeffekte untersucht, die {\"u}ber die Nahrungskette an Organismen weitergegeben werden, die nicht in der betroffenen Umgebung leben und mit den Giften gar nicht direkt in Ber{\"u}hrung kommen. Zahlreiche Studien zeigen, dass es {\"u}ber Wechselwirkungen zu indirekten Beeintr{\"a}chtigungen von verschiedenen {\"O}kosystemen kommt.
Mehr als 1700 Studien aus den Jahren von 1997 bis 2025 wurden von einem internationalen Team ausgewertet in Bezug auf die Auswirkungen von Sch{\"a}dlingsbek{\"a}mpfungsmitteln auf Wachstum, Reproduktion, Verhalten und verschiedene physiologische Parameter von {\"u}ber 800 verschiedenen Arten -- Tiere und Pflanzen --, die im Umkreis der behandelten Kulturpflanzen leben. Zudem wurden Unterschiede zwischen Feld- und Laborexperimenten, zwischen Habitaten im Wasser und an Land sowie zwischen Regionen mit gem{\"a}ssigtem und tropischem Klima betrachtet. Die Ergebnisse beziehen sich auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sowie auf Auswirkungen entlang der Nahrungskette. Beteiligt waren neben chinesischen Wissenschaftstreibenden u.a. auch ForscherInnen der Universit{\"a}t Bonn sowie des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversit{\"a}tswandels.
}, annote = {Eine {\"U}berraschung ist es nicht: Die bisher gr{\"o}sste Metastudie {\"u}ber chemische Pflanzenschutzmittel kommt zu dem klaren Urteil, dass diese aus wissenschaftlicher Sicht {\"o}kologisch nicht vertretbar sind. Die Autoren des {\"U}bersichtsartikels haben bisher nicht ber{\"u}cksichtigte Zusammenh{\"a}nge aufgezeigt, die nicht nur die Wirkung auf bestimmte taxonomische Gruppen wie Insekten oder Fische darstellen. Sie zeigen, wie die Biodiversit{\"a}t insgesamt durch Pestizide gef{\"a}hrdet wird, indem Hunderte von Nicht-Ziel-Organismen, ja ganze {\"O}kosysteme in verschiedenen Klimazonen gesch{\"a}digt werden. Es wurden auch Systemeffekte untersucht, die {\"u}ber die Nahrungskette an Organismen weitergegeben werden, die nicht in der betroffenen Umgebung leben und mit den Giften gar nicht direkt in Ber{\"u}hrung kommen. Zahlreiche Studien zeigen, dass es {\"u}ber Wechselwirkungen zu indirekten Beeintr{\"a}chtigungen von verschiedenen {\"O}kosystemen kommt.
Mehr als 1700 Studien aus den Jahren von 1997 bis 2025 wurden von einem internationalen Team ausgewertet in Bezug auf die Auswirkungen von Sch{\"a}dlingsbek{\"a}mpfungsmitteln auf Wachstum, Reproduktion, Verhalten und verschiedene physiologische Parameter von {\"u}ber 800 verschiedenen Arten -- Tiere und Pflanzen --, die im Umkreis der behandelten Kulturpflanzen leben. Zudem wurden Unterschiede zwischen Feld- und Laborexperimenten, zwischen Habitaten im Wasser und an Land sowie zwischen Regionen mit gem{\"a}ssigtem und tropischem Klima betrachtet. Die Ergebnisse beziehen sich auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sowie auf Auswirkungen entlang der Nahrungskette. Beteiligt waren neben chinesischen Wissenschaftstreibenden u.a. auch ForscherInnen der Universit{\"a}t Bonn sowie des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversit{\"a}tswandels.
Eine {\"U}berraschung ist es nicht: Die bisher gr{\"o}sste Metastudie {\"u}ber chemische Pflanzenschutzmittel kommt zu dem klaren Urteil, dass diese aus wissenschaftlicher Sicht {\"o}kologisch nicht vertretbar sind. Die Autoren des {\"U}bersichtsartikels haben bisher nicht ber{\"u}cksichtigte Zusammenh{\"a}nge aufgezeigt, die nicht nur die Wirkung auf bestimmte taxonomische Gruppen wie Insekten oder Fische darstellen. Sie zeigen, wie die Biodiversit{\"a}t insgesamt durch Pestizide gef{\"a}hrdet wird, indem Hunderte von Nicht-Ziel-Organismen, ja ganze {\"O}kosysteme in verschiedenen Klimazonen gesch{\"a}digt werden. Es wurden auch Systemeffekte untersucht, die {\"u}ber die Nahrungskette an Organismen weitergegeben werden, die nicht in der betroffenen Umgebung leben und mit den Giften gar nicht direkt in Ber{\"u}hrung kommen. Zahlreiche Studien zeigen, dass es {\"u}ber Wechselwirkungen zu indirekten Beeintr{\"a}chtigungen von verschiedenen {\"O}kosystemen kommt.
Mehr als 1700 Studien aus den Jahren von 1997 bis 2025 wurden von einem internationalen Team ausgewertet in Bezug auf die Auswirkungen von Sch{\"a}dlingsbek{\"a}mpfungsmitteln auf Wachstum, Reproduktion, Verhalten und verschiedene physiologische Parameter von {\"u}ber 800 verschiedenen Arten -- Tiere und Pflanzen --, die im Umkreis der behandelten Kulturpflanzen leben. Zudem wurden Unterschiede zwischen Feld- und Laborexperimenten, zwischen Habitaten im Wasser und an Land sowie zwischen Regionen mit gem{\"a}ssigtem und tropischem Klima betrachtet. Die Ergebnisse beziehen sich auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sowie auf Auswirkungen entlang der Nahrungskette. Beteiligt waren neben chinesischen Wissenschaftstreibenden u.a. auch ForscherInnen der Universit{\"a}t Bonn sowie des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversit{\"a}tswandels.
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