TY - JOUR T1 - Die morphologische Betrachtungsweise. Rückblick und Ausblick A1 - Gut, Bernardo J. JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1976 VL - 24 SP - 29 EP - 36 DO - 10.18756/edn.24.29 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -
Das Thema ist vielschichtig. Hier sei nur jenem Aspekt nachgegangen, der sich folgender Frage eröffnet: «Wie vollzieht sich Erkennen, insbesondere morphologisches Erkennen?»
Zunächst werfen wir einen Blick auf Platon und Aristoteles. Platons Erkenntnisbemühen gilt den Ideen. Diese beruhen in sich. Was sinnlich erscheint, sei nur ein Widerschein oder Nachhall derselben. Vier Erkenntnisaspekte unterscheidet Plata im 7. Brief: Name (ónoma), Worterklärung (lógos), das sinnlich Wahrnehmbare (die Figur oder Veranschaulichung) (tò eidolon, tò zographoúmenon), und die Erkenntnis, Einsicht, richtige Meinung in bezug auf diese Dinge. Doch das Wesen (tò on) des Zu-Erkennenden gehe in keines dieser vier Aspekte ein. Nur geduldiges verweilendes Durchgehen derselben könne am Ende in den Rechtgearteten Erkenntnis vom Rechtgearteten veranlassen. Vom sinnlichen Abglanz angeregt mag dann die geläuterte Seele zur Schau des Wahren gelangen. [...]
Das Thema ist vielschichtig. Hier sei nur jenem Aspekt nachgegangen, der sich folgender Frage eröffnet: «Wie vollzieht sich Erkennen, insbesondere morphologisches Erkennen?»
Zunächst werfen wir einen Blick auf Platon und Aristoteles. Platons Erkenntnisbemühen gilt den Ideen. Diese beruhen in sich. Was sinnlich erscheint, sei nur ein Widerschein oder Nachhall derselben. Vier Erkenntnisaspekte unterscheidet Plata im 7. Brief: Name (ónoma), Worterklärung (lógos), das sinnlich Wahrnehmbare (die Figur oder Veranschaulichung) (tò eidolon, tò zographoúmenon), und die Erkenntnis, Einsicht, richtige Meinung in bezug auf diese Dinge. Doch das Wesen (tò on) des Zu-Erkennenden gehe in keines dieser vier Aspekte ein. Nur geduldiges verweilendes Durchgehen derselben könne am Ende in den Rechtgearteten Erkenntnis vom Rechtgearteten veranlassen. Vom sinnlichen Abglanz angeregt mag dann die geläuterte Seele zur Schau des Wahren gelangen. [...]
Das Thema ist vielschichtig. Hier sei nur jenem Aspekt nachgegangen, der sich folgender Frage eröffnet: «Wie vollzieht sich Erkennen, insbesondere morphologisches Erkennen?»
Zunächst werfen wir einen Blick auf Platon und Aristoteles. Platons Erkenntnisbemühen gilt den Ideen. Diese beruhen in sich. Was sinnlich erscheint, sei nur ein Widerschein oder Nachhall derselben. Vier Erkenntnisaspekte unterscheidet Plata im 7. Brief: Name (ónoma), Worterklärung (lógos), das sinnlich Wahrnehmbare (die Figur oder Veranschaulichung) (tò eidolon, tò zographoúmenon), und die Erkenntnis, Einsicht, richtige Meinung in bezug auf diese Dinge. Doch das Wesen (tò on) des Zu-Erkennenden gehe in keines dieser vier Aspekte ein. Nur geduldiges verweilendes Durchgehen derselben könne am Ende in den Rechtgearteten Erkenntnis vom Rechtgearteten veranlassen. Vom sinnlichen Abglanz angeregt mag dann die geläuterte Seele zur Schau des Wahren gelangen. [...]