TY - JOUR T1 - Huftiere aus Germaniens Wäldern. Eine Studie über die mitteleuropäischen Huftiere A1 - Bauer, Felix JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1977 VL - 27 SP - 12 EP - 21 DO - 10.18756/edn.27.12 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

In Fachzeitschriften für Jäger und Sonntagsjäger wird zum Halali in der «unberührten kanadischen Wildnis» geblasen. Die Riesenelche und -bären im hintersten Alaska werden mit Hubschrauber und Motorschlitten aufgestöbert. Die letzten Eisbären der Arktis müssen mit grossen Nummern aus licht- und waschechter Farbe markiert werden, um sie vom Flugzeug aus kontrollieren zu können und ihr Fell für Jäger uninteressant zu machen. Tiger gibt es in zoologischen Gärten weit mehr als im Dschungel. Seit 1950 sind 40% aller tropischen Regenwälder (Urwälder) vernichtet worden, jährlich 110 000 Quadratkilometer. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird der afrikanische Urwald restlos verschwunden sein und mit ihm die Lebensgrundlage unzähliger Tierarten - wenn es so weitergeht wie bisher («Das Tier» 1976). - Das steht auf der einen Seite; wir werden Zeugen einer globalen Vernichtung der Natur mit nie gekannter Geschwindigkeit. Auf der anderen Seite wird dieser Prozess der Menschheit immer mehr bewusst und allererste Gegenmassnahmen werden eingeleitet. Zum Beispiel wurden von der «Zoologischen Gesellschaft von 1858» in Frankfurt aus der Spendensammlung «Hilfe für die bedrohte Tierwelt» Mittel zur Verfügung gestellt, um in einem Nationalpark in Kamerun künstliche Seen mit Grossbaggern auszuschaufeln, als Sammelbecken für Regenwasser, wo die natürlichen Wasserstellen während der Trockenheit zu schnell versiegen und die Grosstiere verdursten würden - und desgleichen in Nähe des Bodensees, wo die Brutbedingungen am Seeufer für Wasservögel wegen des schwankenden Seespiegels ungünstig sind («Das Tier» 1976). - Die Technik tritt hier in den Dienst der Natur - etwas völlig Neues und ein hoffnungsvoller Anfang!

Zugleich mit diesen äusseren Geschehnissen tritt bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einem vertieften inneren Verständnis der Tierarten auf. Die folgende Studie möchte einen Beitrag zu solchem Verständnis sein, indem versucht wird, die ursprünglich in Mitteleuropa heimischen Huftierarten in einem neuen Licht zu sehen.
 

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In Fachzeitschriften für Jäger und Sonntagsjäger wird zum Halali in der «unberührten kanadischen Wildnis» geblasen. Die Riesenelche und -bären im hintersten Alaska werden mit Hubschrauber und Motorschlitten aufgestöbert. Die letzten Eisbären der Arktis müssen mit grossen Nummern aus licht- und waschechter Farbe markiert werden, um sie vom Flugzeug aus kontrollieren zu können und ihr Fell für Jäger uninteressant zu machen. Tiger gibt es in zoologischen Gärten weit mehr als im Dschungel. Seit 1950 sind 40% aller tropischen Regenwälder (Urwälder) vernichtet worden, jährlich 110 000 Quadratkilometer. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird der afrikanische Urwald restlos verschwunden sein und mit ihm die Lebensgrundlage unzähliger Tierarten - wenn es so weitergeht wie bisher («Das Tier» 1976). - Das steht auf der einen Seite; wir werden Zeugen einer globalen Vernichtung der Natur mit nie gekannter Geschwindigkeit. Auf der anderen Seite wird dieser Prozess der Menschheit immer mehr bewusst und allererste Gegenmassnahmen werden eingeleitet. Zum Beispiel wurden von der «Zoologischen Gesellschaft von 1858» in Frankfurt aus der Spendensammlung «Hilfe für die bedrohte Tierwelt» Mittel zur Verfügung gestellt, um in einem Nationalpark in Kamerun künstliche Seen mit Grossbaggern auszuschaufeln, als Sammelbecken für Regenwasser, wo die natürlichen Wasserstellen während der Trockenheit zu schnell versiegen und die Grosstiere verdursten würden - und desgleichen in Nähe des Bodensees, wo die Brutbedingungen am Seeufer für Wasservögel wegen des schwankenden Seespiegels ungünstig sind («Das Tier» 1976). - Die Technik tritt hier in den Dienst der Natur - etwas völlig Neues und ein hoffnungsvoller Anfang!

Zugleich mit diesen äusseren Geschehnissen tritt bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einem vertieften inneren Verständnis der Tierarten auf. Die folgende Studie möchte einen Beitrag zu solchem Verständnis sein, indem versucht wird, die ursprünglich in Mitteleuropa heimischen Huftierarten in einem neuen Licht zu sehen.
 

AB -

In Fachzeitschriften für Jäger und Sonntagsjäger wird zum Halali in der «unberührten kanadischen Wildnis» geblasen. Die Riesenelche und -bären im hintersten Alaska werden mit Hubschrauber und Motorschlitten aufgestöbert. Die letzten Eisbären der Arktis müssen mit grossen Nummern aus licht- und waschechter Farbe markiert werden, um sie vom Flugzeug aus kontrollieren zu können und ihr Fell für Jäger uninteressant zu machen. Tiger gibt es in zoologischen Gärten weit mehr als im Dschungel. Seit 1950 sind 40% aller tropischen Regenwälder (Urwälder) vernichtet worden, jährlich 110 000 Quadratkilometer. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird der afrikanische Urwald restlos verschwunden sein und mit ihm die Lebensgrundlage unzähliger Tierarten - wenn es so weitergeht wie bisher («Das Tier» 1976). - Das steht auf der einen Seite; wir werden Zeugen einer globalen Vernichtung der Natur mit nie gekannter Geschwindigkeit. Auf der anderen Seite wird dieser Prozess der Menschheit immer mehr bewusst und allererste Gegenmassnahmen werden eingeleitet. Zum Beispiel wurden von der «Zoologischen Gesellschaft von 1858» in Frankfurt aus der Spendensammlung «Hilfe für die bedrohte Tierwelt» Mittel zur Verfügung gestellt, um in einem Nationalpark in Kamerun künstliche Seen mit Grossbaggern auszuschaufeln, als Sammelbecken für Regenwasser, wo die natürlichen Wasserstellen während der Trockenheit zu schnell versiegen und die Grosstiere verdursten würden - und desgleichen in Nähe des Bodensees, wo die Brutbedingungen am Seeufer für Wasservögel wegen des schwankenden Seespiegels ungünstig sind («Das Tier» 1976). - Die Technik tritt hier in den Dienst der Natur - etwas völlig Neues und ein hoffnungsvoller Anfang!

Zugleich mit diesen äusseren Geschehnissen tritt bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einem vertieften inneren Verständnis der Tierarten auf. Die folgende Studie möchte einen Beitrag zu solchem Verständnis sein, indem versucht wird, die ursprünglich in Mitteleuropa heimischen Huftierarten in einem neuen Licht zu sehen.
 

ST - Huftiere aus Germaniens Wäldern UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.27.12 Y2 - 2024-12-27 07:04:52 ER -