TY - JOUR T1 - Stufen des Wärmegeschehens A1 - Bauer, Hermann JA - Elem. d. Naturw. JF - Elemente der Naturwissenschaft PY - 1980 VL - 33 SP - 15 EP - 27 DO - 10.18756/edn.33.15 SN - p-ISSN 0422-9630 LA - de N2 -

[...] Den Ausgangspunkt jeder Wärmelehre bilden die Wahrnehmungen, die wir mit den Begriffen «warm» und «kalt» bezeichnen. Eigenartig ist nun, dass schon der Übergang von diesen Einzelbegriffen zu einer genaueren Charakterisierung zu deutlich unterschiedlichen Ausdrucksweisen führt. Wir sagen «das ist warm» oder «dies ist kalt», doch können dieselben Erfahrungen auch mit den Sätzen «das wärmt» oder «dies kühlt» ausgedrückt werden. Es ist dabei klar, dass man im ersten Fall mehr auf die Körper draussen, im zweiten mehr auf den eigenen Leib achtet. Passt man z.B. einen Stein an, der in der prallen Sonne lag, so wird man wohl sagen: «Der ist aber warm!» Tritt man an einem Februartag in den Sonnenschein hinaus, so sagt man vielleicht: «Die Sonne wärmt schon ganz schön.» Wesentlich ist aber, dass weder im Erleben, noch im Sprachgebrauch eine scharfe Grenze zwischen diesen beiden Aspekten gezogen werden kann, vielmehr findet man sie bei genauer Beobachtung stets beide in den Grunderfahrungen «warm» und «kalt». [...]
 

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[...] Den Ausgangspunkt jeder Wärmelehre bilden die Wahrnehmungen, die wir mit den Begriffen «warm» und «kalt» bezeichnen. Eigenartig ist nun, dass schon der Übergang von diesen Einzelbegriffen zu einer genaueren Charakterisierung zu deutlich unterschiedlichen Ausdrucksweisen führt. Wir sagen «das ist warm» oder «dies ist kalt», doch können dieselben Erfahrungen auch mit den Sätzen «das wärmt» oder «dies kühlt» ausgedrückt werden. Es ist dabei klar, dass man im ersten Fall mehr auf die Körper draussen, im zweiten mehr auf den eigenen Leib achtet. Passt man z.B. einen Stein an, der in der prallen Sonne lag, so wird man wohl sagen: «Der ist aber warm!» Tritt man an einem Februartag in den Sonnenschein hinaus, so sagt man vielleicht: «Die Sonne wärmt schon ganz schön.» Wesentlich ist aber, dass weder im Erleben, noch im Sprachgebrauch eine scharfe Grenze zwischen diesen beiden Aspekten gezogen werden kann, vielmehr findet man sie bei genauer Beobachtung stets beide in den Grunderfahrungen «warm» und «kalt». [...]
 

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[...] Den Ausgangspunkt jeder Wärmelehre bilden die Wahrnehmungen, die wir mit den Begriffen «warm» und «kalt» bezeichnen. Eigenartig ist nun, dass schon der Übergang von diesen Einzelbegriffen zu einer genaueren Charakterisierung zu deutlich unterschiedlichen Ausdrucksweisen führt. Wir sagen «das ist warm» oder «dies ist kalt», doch können dieselben Erfahrungen auch mit den Sätzen «das wärmt» oder «dies kühlt» ausgedrückt werden. Es ist dabei klar, dass man im ersten Fall mehr auf die Körper draussen, im zweiten mehr auf den eigenen Leib achtet. Passt man z.B. einen Stein an, der in der prallen Sonne lag, so wird man wohl sagen: «Der ist aber warm!» Tritt man an einem Februartag in den Sonnenschein hinaus, so sagt man vielleicht: «Die Sonne wärmt schon ganz schön.» Wesentlich ist aber, dass weder im Erleben, noch im Sprachgebrauch eine scharfe Grenze zwischen diesen beiden Aspekten gezogen werden kann, vielmehr findet man sie bei genauer Beobachtung stets beide in den Grunderfahrungen «warm» und «kalt». [...]
 

ST - Stufen des Wärmegeschehens UR - https://dx.doi.org/10.18756/edn.33.15 Y2 - 2024-05-03 05:58:25 ER -