Die physikalisch-chemischen Bedingungen f{\"u}r einen Kristallisationsvorgang, die Ph{\"a}nomene von Keimbildung und Wachstum in der fl{\"u}ssigen Phase und die Einfl{\"u}sse von L{\"o}sungsgenossen einschlie{\ss}lich ihrer orientierten Anlagerung und eventuellen Verwachsung sind mit besonderem Bezug auf das System Kupferchlorid-Blut-Wasser von A. Neubaus (1957) ausf{\"u}hrlich dargestellt worden. Er kam zur Feststellung, da{\ss} die {\guillemotleft}polygonalen Vakuolenformen{\guillemotright} dem grunds{\"a}tzlichen physikalisch-chemisch-kristallographischen Verst{\"a}ndnis zug{\"a}nglich scheinen. [...] Aus diesem grunds{\"a}tzlichen Verst{\"a}ndnis heraus erscheinen die spezifischen {\guillemotleft}krankheits- und organbezogenen{\guillemotright} Gestaltungen, die in dem Buch von A. und O. Selawry abgebildet sind, als ein Anzeichen f{\"u}r das Vorhandensein bestimmter Proteine im Blut, die in einem kranken Menschen gebildet werden und in einem gesunden nicht vorkommen. [...] Die Kupferchlorid-Kristallisation kann damit als ein Anzeigeinstrument angesehen werden, das auf bestimmte Proteine als L{\"o}sungsgenossen anspricht. R. E. Hummel hat nun in seiner Arbeit gezeigt, da{\ss} hochpolymeres PVP (Polyvinylpyrrolidon) {\"a}hnliche Ausgestaltungen - {\guillemotleft}Rundformen{\guillemotright} - bei der Kristallisation hervorruft. Aus diesem Ergebnis kann man schlie{\ss}en, da{\ss} die Kupferchlorid-Kristallisation - wie beim Zusatz Blut - eine Anzeige davon liefert, da{\ss} hochpolymeres PVP in der kristallisierenden L{\"o}sung vorhanden ist. Man kann weiterhin noch schlie{\ss}en, da{\ss} bei der Kristallisation mit Blut Proteine mit {\"a}hnlich hohem Molekulargewicht f{\"u}r die Formenbildung notwendig und verantwortlich sind. Die Untersuchungen von R. E. Hummel an Gem{\"u}ses{\"a}ften zeigen, da{\ss} ein hoher Anteil von hochpolymeren Molek{\"u}len zur besten Durchgestaltung des Kristallgef{\"u}ges f{\"u}hrt. Da dieser Anteil zeitlich rasch abf{\"a}llt, sind derartige Kristallisationsbilder als Frischetest brauchbar. In den angef{\"u}hrten experimentellen Ergebnissen erweist sich die Kupferchlorid-Kristallisation als ein Reagens f{\"u}r die Anwesenheit von Makromolek{\"u}len. Sie zeigt nicht an, woher die Molek{\"u}le stammen, ob sie im Laboratorium in einem chemischen Proze{\ss} enstanden sind, oder ob sie in einem menschlichen K{\"o}rper gebildet wurden. Damit tut und leistet die Kupferchlorid-Kristallisation nicht mehr und nicht weniger als jedes andere Nachweisverfahren oder Anzeigeninstrument auch. [...] Bei einer Wertung der gleichartigen Wirksamkeit von Makromolek{\"u}len wie PVP, langkettigen Polymeren in Gem{\"u}ses{\"a}ften oder Blutproteinen auf die Gestaltung von Formen und Gef{\"u}ge w{\"a}hrend der Kristallisation sind auch ihre Eigenschaften und ihre Bildungsprozesse in Betracht zu ziehen. [...]
}, annote = {In the field of the sensitive crystallization with copper-chloride are known as effective substances proteins, natural polymers and polyvinylpyrrolidone. This refers to long-chained macromolecules. Their formation made by coupling monomers could be understood as an one-dimensional process of crystallization. The phenomena, which could be observed and found out on the process of sensitive crystallization, are indications for selforganisation - as on each process of crystallization. It clearly shows that media, fit for crystallization, are provided with the quality of organisms and the facts of crystallization are an expression of life-processes. The character of unity concerning the patterns built by the needles of copper chloride is disposed by the flows in the liquid phase before nucleation begins. In case of crystallization in a shallow layer it refers to Marangoni currents, which are powered by gradients of the surface tension. The reproduction of the same pattern is based upon the material property of the surface tension of the solvent with the same additiv and its connection to temperature and consistency.
{\&}nbsp;