@article{10.18756/edn.69.78, title = {{Wasser f{\"u}r Erde und Mensch . Naturwissenschaftliche Arbeitstage, Dornach, Herbst 1998}}, shorttitle = {{Wasser f{\"u}r Erde und Mensch }}, author = {Heertsch, Andreas}, journal = {Elemente der Naturwissenschaft}, year = {1998}, volume = {69}, pages = {78--81}, url = {https://dx.doi.org/10.18756/edn.69.78}, doi = {10.18756/edn.69.78}, issn = {p-ISSN 0422-9630}, language = {de}, abstract = {

Wasser, das universelle Lebenselement - Wolfram Schwenk vom Institut f{\"u}r Str{\"o}mungs-Wissenschaften in Herrischried stellte Ph{\"a}nomene zusammen, die zeigen, da{\ss} in den Bewegungsformen des Wassers und in den K{\"o}rperformen des Lebendigen die gleichen Bildungen vorliegen. Neuerdings werden sogar die Erscheinungen des gestirnten Himmels mit den Gleichungen der Hydrodynamik erfolgreich beschrieben: Leben liegt als Bildeprinzip allem physisch Zug{\"a}nglichen zugrunde, sogar der Ordnung der Sterne.

Aber auch {\"u}ber die Vergangenheit kann das Wasser erz{\"a}hlen. Wolf Christian Dullo, Pal{\"a}o-Ozeanologe an der Universit{\"a}t Kiel berichtete, da{\ss} Eisproben aus verschiedenen Tiefen des gr{\"o}nl{\"a}ndischen Gletschers gewonnen und untersucht wurden. Sie k{\"o}nnen durch die Zusammensetzung der in sie eingeschlossenen Luft Auskunft geben {\"u}ber die atmosph{\"a}rischen Verh{\"a}ltnisse vor Tausenden von Jahren, als die jeweilige Eisschicht entstand. Am {\"A}quator dagegen sind es die Korallen, die wie Baumringe die Temperaturverh{\"a}ltnisse des sie umgebenden Meeres sogar bis in die Mondphasen hinein spiegeln. Schlie{\ss}lich bilden die Sedimente des Meeresgrundes einen weiteren Kalender {\"u}ber Millionen von jahren, um Aufschlu{\ss} {\"u}ber die atmosph{\"a}rische und ozeanische Vergangenheit zu geben. So zeigt sich beispielsweise, wie erst nach der letzten Eiszeit vor 10'000 Jahren gem{\"a}{\ss}igte Temperaturverh{\"a}ltnisse entstanden sind, die den Menschen in seiner Kulturentwicklung begleiten k{\"o}nnen. Ein anderes Ereignis vor 4,6 Mio Jahren hat ebenfalls zu grundlegenden Ver{\"a}nderungen gef{\"u}hrt: Damals schlo{\ss} sich die Stra{\ss}e von Panama und trennte pazifischen und atlantischen Ozean. Dies erst f{\"u}hrte zu der f{\"u}r unser Wetter so wichtigen Ausbildung des Golfstromes mit dem gem{\"a}{\ss}igten Klima in Europa bis in den hohen Norden und einer gewaltigen Steigerung der Tiefwassererneuerung im Nordatlantik. Langfristige Klimaschwankungen und Umschw{\"u}nge zeigen sich als Ausdruck des Verh{\"a}ltnisses von Sonne und Erde: Durch die Bewegung der Richtung der Erdachse im Rhythmus des platonischen Weltenjahres und die {\"U}berlagerung mit weiteren l{\"a}ngeren Rhythmen wurde das Klima der Erde entscheidend beeinflu{\ss}t und so gebildet, da{\ss} der Mensch einen physischen Wohnplatz fand. [...]

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Wasser, das universelle Lebenselement - Wolfram Schwenk vom Institut f{\"u}r Str{\"o}mungs-Wissenschaften in Herrischried stellte Ph{\"a}nomene zusammen, die zeigen, da{\ss} in den Bewegungsformen des Wassers und in den K{\"o}rperformen des Lebendigen die gleichen Bildungen vorliegen. Neuerdings werden sogar die Erscheinungen des gestirnten Himmels mit den Gleichungen der Hydrodynamik erfolgreich beschrieben: Leben liegt als Bildeprinzip allem physisch Zug{\"a}nglichen zugrunde, sogar der Ordnung der Sterne.

Aber auch {\"u}ber die Vergangenheit kann das Wasser erz{\"a}hlen. Wolf Christian Dullo, Pal{\"a}o-Ozeanologe an der Universit{\"a}t Kiel berichtete, da{\ss} Eisproben aus verschiedenen Tiefen des gr{\"o}nl{\"a}ndischen Gletschers gewonnen und untersucht wurden. Sie k{\"o}nnen durch die Zusammensetzung der in sie eingeschlossenen Luft Auskunft geben {\"u}ber die atmosph{\"a}rischen Verh{\"a}ltnisse vor Tausenden von Jahren, als die jeweilige Eisschicht entstand. Am {\"A}quator dagegen sind es die Korallen, die wie Baumringe die Temperaturverh{\"a}ltnisse des sie umgebenden Meeres sogar bis in die Mondphasen hinein spiegeln. Schlie{\ss}lich bilden die Sedimente des Meeresgrundes einen weiteren Kalender {\"u}ber Millionen von jahren, um Aufschlu{\ss} {\"u}ber die atmosph{\"a}rische und ozeanische Vergangenheit zu geben. So zeigt sich beispielsweise, wie erst nach der letzten Eiszeit vor 10'000 Jahren gem{\"a}{\ss}igte Temperaturverh{\"a}ltnisse entstanden sind, die den Menschen in seiner Kulturentwicklung begleiten k{\"o}nnen. Ein anderes Ereignis vor 4,6 Mio Jahren hat ebenfalls zu grundlegenden Ver{\"a}nderungen gef{\"u}hrt: Damals schlo{\ss} sich die Stra{\ss}e von Panama und trennte pazifischen und atlantischen Ozean. Dies erst f{\"u}hrte zu der f{\"u}r unser Wetter so wichtigen Ausbildung des Golfstromes mit dem gem{\"a}{\ss}igten Klima in Europa bis in den hohen Norden und einer gewaltigen Steigerung der Tiefwassererneuerung im Nordatlantik. Langfristige Klimaschwankungen und Umschw{\"u}nge zeigen sich als Ausdruck des Verh{\"a}ltnisses von Sonne und Erde: Durch die Bewegung der Richtung der Erdachse im Rhythmus des platonischen Weltenjahres und die {\"U}berlagerung mit weiteren l{\"a}ngeren Rhythmen wurde das Klima der Erde entscheidend beeinflu{\ss}t und so gebildet, da{\ss} der Mensch einen physischen Wohnplatz fand. [...]
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