Albrecht Schad: Vom Leben unserer Erde. Eine Liebeserklärung an unseren Heimatplaneten. Verlag Freies Geistesleben, ISBN 978-3-7725-1158-5, 189 Seiten, gebunden. EUR 24.
Albrecht Schad hat sich eine Herkules-Aufgabe vorgenommen. Er teilt seine Überlegungen über die Erde als Lebewesen, macht aber auch deutlich, dass sie erst im Zusammenhang mit allen anderen Lebewesen geworden ist, was sie ist.
Die Beschreibung kosmisch planetarischer Besonderheiten zeigt überzeugend, dass nicht irgendein Planet unseres Sonnensystems, sondern nur die Erde zum Heimatplaneten werden konnte: Ihre Entfernung von der Sonne, ihre Umdrehungszeit, ihre geneigte Achse mit der speziellen Rotationsgeschwindigkeit und ganz besonders auch ihre Atmosphäre waren notwendige und hinreichende Bedingungen für die lange Evolutionsgeschichte und ihre abiotische und biotische Schönheit und Vielfalt.
Albrecht Schad: Vom Leben unserer Erde. Eine Liebeserklärung an unseren Heimatplaneten. Verlag Freies Geistesleben, ISBN 978-3-7725-1158-5, 189 Seiten, gebunden. EUR 24.
Albrecht Schad hat sich eine Herkules-Aufgabe vorgenommen. Er teilt seine Überlegungen über die Erde als Lebewesen, macht aber auch deutlich, dass sie erst im Zusammenhang mit allen anderen Lebewesen geworden ist, was sie ist.
Die Beschreibung kosmisch planetarischer Besonderheiten zeigt überzeugend, dass nicht irgendein Planet unseres Sonnensystems, sondern nur die Erde zum Heimatplaneten werden konnte: Ihre Entfernung von der Sonne, ihre Umdrehungszeit, ihre geneigte Achse mit der speziellen Rotationsgeschwindigkeit und ganz besonders auch ihre Atmosphäre waren notwendige und hinreichende Bedingungen für die lange Evolutionsgeschichte und ihre abiotische und biotische Schönheit und Vielfalt.
Andreas Wilkens, Herbert Dreiseitl, Jennifer Greene, Michael Jacobi, Christian Liess, Wolfram Schwenk: Wasser bewegt. Phänomene und Experimente über 200 Fotos und ca. 30 Grafiken, neue zusätzliche Kapitel auf 256 Seiten, Hardcover gebunden, Format 24 x 26,6 cm. ISBN 978-3-931719-11-1. EUR 39.90.
Die Strömung ist das Element der Metamorphose: Beobachten Sie die Vertiefung des Strudels in einem Fluss, der kurz hinter einem Stein entsteht: Wie er das Licht reflektiert, während er sei- ne Form ändert und sich flussab- wärts bewegt, jedoch langsamer als der Fluss – vielleicht sammelt er dabei Treibgut ein. Beobachten Sie, wie er sich mit seinen Brüdern vereinigt und schliesslich mit der Strömung verschmilzt, wenn seine Eigenbewegung aufhört. Sehen Sie, wie sein Treibgut auf- und abschwimmt und kurzzeitig am Lauf einer Welle teilnimmt. Wenn Sie wach genug sind, um eine Form im Fluss zu sehen, müssen Sie noch wacher sein, um ihre Metamorphose durch ihren Lebenszyklus zu verfolgen.
Das Buch «Wasser bewegt» will den Leser durch die Urphänomene des Fliessens führen, um ihn zu befähigen, für die unzähligen Formen des Fliessens und ihre Metamorphosen zu erwachen. Ziel ist es also, Urphänomene des fliessenden Wassers vorzustellen, ihre vielfältigen Zusammenhänge in Natur und Technik aufzuzeigen, einfache Experimente zu beschreiben und ihre Verflechtung und Beziehung zur Lebenswelt deutlich zu machen.
Andreas Wilkens, Herbert Dreiseitl, Jennifer Greene, Michael Jacobi, Christian Liess, Wolfram Schwenk: Wasser bewegt. Phänomene und Experimente über 200 Fotos und ca. 30 Grafiken, neue zusätzliche Kapitel auf 256 Seiten, Hardcover gebunden, Format 24 x 26,6 cm. ISBN 978-3-931719-11-1. EUR 39.90.
Die Strömung ist das Element der Metamorphose: Beobachten Sie die Vertiefung des Strudels in einem Fluss, der kurz hinter einem Stein entsteht: Wie er das Licht reflektiert, während er sei- ne Form ändert und sich flussab- wärts bewegt, jedoch langsamer als der Fluss – vielleicht sammelt er dabei Treibgut ein. Beobachten Sie, wie er sich mit seinen Brüdern vereinigt und schliesslich mit der Strömung verschmilzt, wenn seine Eigenbewegung aufhört. Sehen Sie, wie sein Treibgut auf- und abschwimmt und kurzzeitig am Lauf einer Welle teilnimmt. Wenn Sie wach genug sind, um eine Form im Fluss zu sehen, müssen Sie noch wacher sein, um ihre Metamorphose durch ihren Lebenszyklus zu verfolgen.
Das Buch «Wasser bewegt» will den Leser durch die Urphänomene des Fliessens führen, um ihn zu befähigen, für die unzähligen Formen des Fliessens und ihre Metamorphosen zu erwachen. Ziel ist es also, Urphänomene des fliessenden Wassers vorzustellen, ihre vielfältigen Zusammenhänge in Natur und Technik aufzuzeigen, einfache Experimente zu beschreiben und ihre Verflechtung und Beziehung zur Lebenswelt deutlich zu machen.
1. Die Ausgangslage – das Dilemma
Trotz jahrzehntelanger Züchtungsanstrengungen werden in der Biodynamischen Landwirtschaft heute zu einem grossen Teil Sorten aus konventioneller Züchtung angebaut. Oft handelt es sich dabei um Hybridsorten von international agierenden Saatgutfirmen. Fast nur bei den Getreidearten gibt es erfolgreiche Sorten aus biodynamischer Züchtung. Am stärksten verbreitet sind die Hybridsorten aus der konventionellen Züchtung im Erwerbsgemüsebau für den Handel, sowie bei Mais und Sonnenblumen. Bei Roggen und Raps sind aktuell nur noch wenige offen abblühende Populationssorten verfügbar. Auch bei Weizen und Gerste sind die Hybridsorten im Zunehmen begriffen. Das Saatgut ist zwar teurer, bietet jedoch – auch im Biolandbau – gewisse Vorteile.
Viele Gemüse-Betriebe erzeugen und liefern das, was die Händler und die Vermarkter verlangen: das ist vor allem gleichbleibend homogene Ware. Aus ökonomischen Gründen können diese Betriebe kaum auf 10–25 % verkaufsfähige Ware verzichten. Mit Mindererträgen ist bei den offen abblühenden (samenechten) Sorten aus biodynamischer Züchtung fast immer zu rechnen. Deshalb gedeiht aktuell 70–90 % des unter der Marke Demeter im Fachhandel und in Supermärkten verkauften Gemüses aus konventionell gezüchteten Hybridsorten. Extrem hoch ist der Anteil vor allem im Winter bei der Importware aus dem Süden, weil die Anforderungen der Händler an die Einheitlichkeit der Ware sehr hoch sind und weil es in Südeuropa und in Nordafrika weder eine biodynamische Züchtung noch eine aktive Sortenvermarktung für allenfalls verfügbare Populationssorten gibt. Ausserdem eignen sich viele der nördlich der Alpen gezüchteten Sorten nur beschränkt oder gar nicht für den Anbau in südlicheren Regionen.
1. Die Ausgangslage – das Dilemma
Trotz jahrzehntelanger Züchtungsanstrengungen werden in der Biodynamischen Landwirtschaft heute zu einem grossen Teil Sorten aus konventioneller Züchtung angebaut. Oft handelt es sich dabei um Hybridsorten von international agierenden Saatgutfirmen. Fast nur bei den Getreidearten gibt es erfolgreiche Sorten aus biodynamischer Züchtung. Am stärksten verbreitet sind die Hybridsorten aus der konventionellen Züchtung im Erwerbsgemüsebau für den Handel, sowie bei Mais und Sonnenblumen. Bei Roggen und Raps sind aktuell nur noch wenige offen abblühende Populationssorten verfügbar. Auch bei Weizen und Gerste sind die Hybridsorten im Zunehmen begriffen. Das Saatgut ist zwar teurer, bietet jedoch – auch im Biolandbau – gewisse Vorteile.
Viele Gemüse-Betriebe erzeugen und liefern das, was die Händler und die Vermarkter verlangen: das ist vor allem gleichbleibend homogene Ware. Aus ökonomischen Gründen können diese Betriebe kaum auf 10–25 % verkaufsfähige Ware verzichten. Mit Mindererträgen ist bei den offen abblühenden (samenechten) Sorten aus biodynamischer Züchtung fast immer zu rechnen. Deshalb gedeiht aktuell 70–90 % des unter der Marke Demeter im Fachhandel und in Supermärkten verkauften Gemüses aus konventionell gezüchteten Hybridsorten. Extrem hoch ist der Anteil vor allem im Winter bei der Importware aus dem Süden, weil die Anforderungen der Händler an die Einheitlichkeit der Ware sehr hoch sind und weil es in Südeuropa und in Nordafrika weder eine biodynamische Züchtung noch eine aktive Sortenvermarktung für allenfalls verfügbare Populationssorten gibt. Ausserdem eignen sich viele der nördlich der Alpen gezüchteten Sorten nur beschränkt oder gar nicht für den Anbau in südlicheren Regionen.
Unter «rare biosphere» verstehen wir heute die (extrem) seltenen Arten innerhalb mikrobieller Gemeinschaften. Ihre Bedeutung für die Multifunktionalität, Stoffwechseldynamik, Stresstoleranz und damit für die Gesundheit und «Lebendigkeit» von Ökosystemen rückt in jüngster Zeit immer mehr in den Fokus des Interesses.
Standardmethoden der Kultivierung erfassten bis vor wenigen Jahren gerade einmal 0,1 % der mikrobiellen Arten in Böden, Gewässern und Därmen von Mensch und Tier (Fuhrmann 2009). Die modernen Hochdurchsatz-Sequenzierungstechnologien eröffnen nun einen viel umfassenderen Einblick in die höchst dynamische und vielfältige Welt der mikrobiellen Ökosysteme.
Unter «rare biosphere» verstehen wir heute die (extrem) seltenen Arten innerhalb mikrobieller Gemeinschaften. Ihre Bedeutung für die Multifunktionalität, Stoffwechseldynamik, Stresstoleranz und damit für die Gesundheit und «Lebendigkeit» von Ökosystemen rückt in jüngster Zeit immer mehr in den Fokus des Interesses.
Standardmethoden der Kultivierung erfassten bis vor wenigen Jahren gerade einmal 0,1 % der mikrobiellen Arten in Böden, Gewässern und Därmen von Mensch und Tier (Fuhrmann 2009). Die modernen Hochdurchsatz-Sequenzierungstechnologien eröffnen nun einen viel umfassenderen Einblick in die höchst dynamische und vielfältige Welt der mikrobiellen Ökosysteme.
Im Lichtkurs verwendet Rudolf Steiner den Begriff der «Trübung» zunächst im 2. Vortrag im Zusammenhang mit den prismatischen Farben, überraschenderweise häufig im Sinne einer eigenständigen Strahlung, die der primären Lichtstrahlung vergleichbar ist. Da die damaligen Zuhörer diese Sichtweise offensichtlich nicht verstanden haben, kommt Steiner im 4. Vortrag auf den Begriff der «Trübungsstrahlung» zurück und verwendet ihn im Kontext des Interferenzversuchs beim Fresnel’schen Doppelspiegel und im Zusammenhang mit der Resonanzabsorption mit Natriumlicht. Daraus ergibt sich m.E. eine konsistente Deutung des Steiner’schen Trübungsbegriffs, die in diesem Aufsatz dargestellt werden soll.
Im Lichtkurs verwendet Rudolf Steiner den Begriff der «Trübung» zunächst im 2. Vortrag im Zusammenhang mit den prismatischen Farben, überraschenderweise häufig im Sinne einer eigenständigen Strahlung, die der primären Lichtstrahlung vergleichbar ist. Da die damaligen Zuhörer diese Sichtweise offensichtlich nicht verstanden haben, kommt Steiner im 4. Vortrag auf den Begriff der «Trübungsstrahlung» zurück und verwendet ihn im Kontext des Interferenzversuchs beim Fresnel’schen Doppelspiegel und im Zusammenhang mit der Resonanzabsorption mit Natriumlicht. Daraus ergibt sich m.E. eine konsistente Deutung des Steiner’schen Trübungsbegriffs, die in diesem Aufsatz dargestellt werden soll.
Experimentieren gehört wesentlich zu den Naturwissenschaften. Experimente dienen verschiedenen Zielen. Sie unterscheiden sich deutlich von blossen Beobachtungen, bei denen natürlich auftretende Prozesse registriert und gemessen werden. In Experimenten werden spezifische notwendige/ hinreichende Bedingungen festgehalten, um die Experimentieranordnung von der Umgebung zu isolieren und um darüber hinaus den Verlauf der Ereignisse in dieser oder jener Weise zu beeinflussen. Der Fokus im vorliegenden Artikel liegt auf der Rolle des tätigen Denkens im Prozess des Experimentierens. Üblicherweise wird das tätige Denken als gegeben hingenommen und die Analyse des Experimentierens konzentriert sich auf Fragen der Kausalität, der verwendeten Instrumente und Materialien usw. Es wird vorgeschlagen, den Fokus der Analyse des Experimentierens zu erweitern, insbesondere durch den Einbezug der performativen Qualität des tätigen Denkens, indem zusätzlich Gedankenexperimente, dann Experimente des reinen Denkens einbezogen werden, und zuletzt dasjenige, was hier reine Gedankenexperimente genannt wird. Denken ist eine Fähigkeit, die allen Menschen zur Verfügung steht, und folglich sind Menschen in der Lage, dies bei sich selbst systematisch zu untersuchen. Es wird dargestellt, welche Möglichkeiten und Herausforderungen solche Experimente aus der Erste- Person-Perspektive bieten und was sie zur Untersuchung wissenschaftlichen Experimentierens beitragen können.
Experimentieren gehört wesentlich zu den Naturwissenschaften. Experimente dienen verschiedenen Zielen. Sie unterscheiden sich deutlich von blossen Beobachtungen, bei denen natürlich auftretende Prozesse registriert und gemessen werden. In Experimenten werden spezifische notwendige/ hinreichende Bedingungen festgehalten, um die Experimentieranordnung von der Umgebung zu isolieren und um darüber hinaus den Verlauf der Ereignisse in dieser oder jener Weise zu beeinflussen. Der Fokus im vorliegenden Artikel liegt auf der Rolle des tätigen Denkens im Prozess des Experimentierens. Üblicherweise wird das tätige Denken als gegeben hingenommen und die Analyse des Experimentierens konzentriert sich auf Fragen der Kausalität, der verwendeten Instrumente und Materialien usw. Es wird vorgeschlagen, den Fokus der Analyse des Experimentierens zu erweitern, insbesondere durch den Einbezug der performativen Qualität des tätigen Denkens, indem zusätzlich Gedankenexperimente, dann Experimente des reinen Denkens einbezogen werden, und zuletzt dasjenige, was hier reine Gedankenexperimente genannt wird. Denken ist eine Fähigkeit, die allen Menschen zur Verfügung steht, und folglich sind Menschen in der Lage, dies bei sich selbst systematisch zu untersuchen. Es wird dargestellt, welche Möglichkeiten und Herausforderungen solche Experimente aus der Erste- Person-Perspektive bieten und was sie zur Untersuchung wissenschaftlichen Experimentierens beitragen können.
Liebe Leserinnen und Leser
Die Resultate von wissenschaftlichen Experimenten halten wir normalerweise für Tatsachen in dem Sinne, dass es sich um «objektive» Wahrheit handelt. Weniger bewusst ist uns, dass bei jedem Experiment die Ausgangsfrage, das Design, die Bedingungen, die Art der Messung usw. durch menschliche Aktivitäten ausgedacht und eingerichtet werden – d.h., das Ergebnis ist eine Tatsache in dem Sinne, dass es zum Teil durch die Taten von Individuen herbeigeführt wird und insofern subjektive Anteile hat. Mit diesem selten bemerkten Problem befasst sich Renatus Ziegler im ersten Artikel dieses Heftes, indem er untersucht, wie dieser subjektive Anteil der menschlichen Aktivität in Gedankenexperimenten und in Experimenten im reinen Denken systematisch erfahren, beobachtet und somit bewusst gemacht werden kann.
Wie eine Sache besser verstanden werden kann, wenn man sie in einem weiteren Kontext betrachtet, zeigt Friedrich-Wilhelm Dustmann im zweiten Beitrag dieses Heftes an Rudolf Steiners Begriff der Trübung. Im 2. Vortrag des Lichtkurses wurde dieser Begriff im Zusammenhang mit den prismatischen Farben eingeführt, blieb aber weitgehend unverstanden. Der Autor bedenkt Steiners ergänzende Äusserungen im 4. Vortrag und nutzt sie zu einer Interpretation der Trübung als Überlagerung phasenverschobener Lichtfelder, die sich für eine phänomenorientierte Optik als fruchtbar erweist, auch wenn noch nicht alle Details aufgeklärt werden konnten.
Liebe Leserinnen und Leser
Die Resultate von wissenschaftlichen Experimenten halten wir normalerweise für Tatsachen in dem Sinne, dass es sich um «objektive» Wahrheit handelt. Weniger bewusst ist uns, dass bei jedem Experiment die Ausgangsfrage, das Design, die Bedingungen, die Art der Messung usw. durch menschliche Aktivitäten ausgedacht und eingerichtet werden – d.h., das Ergebnis ist eine Tatsache in dem Sinne, dass es zum Teil durch die Taten von Individuen herbeigeführt wird und insofern subjektive Anteile hat. Mit diesem selten bemerkten Problem befasst sich Renatus Ziegler im ersten Artikel dieses Heftes, indem er untersucht, wie dieser subjektive Anteil der menschlichen Aktivität in Gedankenexperimenten und in Experimenten im reinen Denken systematisch erfahren, beobachtet und somit bewusst gemacht werden kann.
Wie eine Sache besser verstanden werden kann, wenn man sie in einem weiteren Kontext betrachtet, zeigt Friedrich-Wilhelm Dustmann im zweiten Beitrag dieses Heftes an Rudolf Steiners Begriff der Trübung. Im 2. Vortrag des Lichtkurses wurde dieser Begriff im Zusammenhang mit den prismatischen Farben eingeführt, blieb aber weitgehend unverstanden. Der Autor bedenkt Steiners ergänzende Äusserungen im 4. Vortrag und nutzt sie zu einer Interpretation der Trübung als Überlagerung phasenverschobener Lichtfelder, die sich für eine phänomenorientierte Optik als fruchtbar erweist, auch wenn noch nicht alle Details aufgeklärt werden konnten.
Liebe Leserinnen und Leser!
Mit dem vorliegenden Heft präsentieren wir eine Art Tagungsband von «Evolving Science», der vergangenen Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen Sektion. Beim Konzipieren dieser internationalen Tagung war es ein Hauptanliegen, erlebbar zu machen, dass die Sektion eine weltweite Verbindung von Menschen sein kann, die sich vom Gesichtspunkt des Goetheanismus und / oder der Anthroposophie um Naturwissenschaft bemühen. Mit diesen Menschen wollten wir gemeinsam auf die Entwicklung der Wissenschaft blicken. Insgesamt kamen ca. 140 TeilnehmerInnen zusammen.
Dieses Heft enthält die Beiträge, die als «invited lectures» bei der Tagung gehalten wurden, soweit es den Sprechern möglich war, eine schriftliche Fassung zu erstellen. Thematisch folgen sie den Schwerpunkten, die wir gesetzt hatten: Der Goetheanismus beziehungsweise der goetheanistische Naturwissenschaftler im Verhältnis zur Natur, zur Gesellschaft und zur Anthroposophie. Die Vorträge wurden sehr gut aufgenommen und zum Teil kritisch diskutiert, auch in der jeweils am nächsten Tag folgenden Nachbesprechung im Plenum. [...]
Liebe Leserinnen und Leser!
Mit dem vorliegenden Heft präsentieren wir eine Art Tagungsband von «Evolving Science», der vergangenen Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen Sektion. Beim Konzipieren dieser internationalen Tagung war es ein Hauptanliegen, erlebbar zu machen, dass die Sektion eine weltweite Verbindung von Menschen sein kann, die sich vom Gesichtspunkt des Goetheanismus und / oder der Anthroposophie um Naturwissenschaft bemühen. Mit diesen Menschen wollten wir gemeinsam auf die Entwicklung der Wissenschaft blicken. Insgesamt kamen ca. 140 TeilnehmerInnen zusammen.
Dieses Heft enthält die Beiträge, die als «invited lectures» bei der Tagung gehalten wurden, soweit es den Sprechern möglich war, eine schriftliche Fassung zu erstellen. Thematisch folgen sie den Schwerpunkten, die wir gesetzt hatten: Der Goetheanismus beziehungsweise der goetheanistische Naturwissenschaftler im Verhältnis zur Natur, zur Gesellschaft und zur Anthroposophie. Die Vorträge wurden sehr gut aufgenommen und zum Teil kritisch diskutiert, auch in der jeweils am nächsten Tag folgenden Nachbesprechung im Plenum. [...]
Liebe Leserinnen und Leser
Die beeindruckende Effizienz der modernen Naturwissenschaft im Sinne der technischen Machbarkeit geht auf ein Denken zurück, das konsequent bei allen Sachverhalten und Ereignissen nach der bewirkenden Ursache sucht. Verstehen heisst hier: Wissen, wie es funktioniert. Als «objektive» Tatsache gilt, was unabhängig von subjektiven Einschätzungen überprüft und intersubjektiv bestätigt werden kann.
Diese Art der Objektivität ist in den Bildschaffenden Methoden schwer zu erreichen, da ihre Ergebnisse gerade darauf beruhen, dass Menschen experimentell erzeugte Bilder beurteilen. Der internationalen Zusammenarbeit zwischen mehreren Gruppen, die diese Methoden erforschen und anwenden, ist es zu verdanken, dass im Artikel von Johannes Kahl et al. für die empfindliche Kupferchloridkristallisation eine intersubjektive Robustheit belegt werden kann. Auf dem Weg zur wissenschaftlichen Anerkennung einer auf anthroposophischer Grundlage entwickelten Untersuchungsmethode kann dies als Meilenstein gesehen werden. [...]
Liebe Leserinnen und Leser
Die beeindruckende Effizienz der modernen Naturwissenschaft im Sinne der technischen Machbarkeit geht auf ein Denken zurück, das konsequent bei allen Sachverhalten und Ereignissen nach der bewirkenden Ursache sucht. Verstehen heisst hier: Wissen, wie es funktioniert. Als «objektive» Tatsache gilt, was unabhängig von subjektiven Einschätzungen überprüft und intersubjektiv bestätigt werden kann.
Diese Art der Objektivität ist in den Bildschaffenden Methoden schwer zu erreichen, da ihre Ergebnisse gerade darauf beruhen, dass Menschen experimentell erzeugte Bilder beurteilen. Der internationalen Zusammenarbeit zwischen mehreren Gruppen, die diese Methoden erforschen und anwenden, ist es zu verdanken, dass im Artikel von Johannes Kahl et al. für die empfindliche Kupferchloridkristallisation eine intersubjektive Robustheit belegt werden kann. Auf dem Weg zur wissenschaftlichen Anerkennung einer auf anthroposophischer Grundlage entwickelten Untersuchungsmethode kann dies als Meilenstein gesehen werden. [...]
“A model is an interpretative description of a phenomenon that facilitates access to that phenomenon. I take ‘phenomenon’ to cover objects as well as processes.”
(Bailer-Jones 2002)
Liebe Leserinnen und Leser der ELEMENTE
Allen drei Artikeln in diesem Heft ist gemeinsam, dass sie ein Modell vorstellen. Was ist ein Modell? Ein Modell ist eine Beschreibung, die ein Phänomen interpretierend in einen Kontext stellt und gleichzeitig den Zugang zu diesem Phänomen ermöglicht. Dieses kann sowohl ein Objekt als auch ein Prozess sein. Die Charakterisierung im obigen Zitat stammt von der zeitgenössischen Wissenschaftsphilosophin Daniela Bailer-Jones. Der wissenschaftliche Modellbegriff verortet Modelle auf allen Ebenen zwischen Erscheinung und Idee: Bilder, Gegenstände, Organismen, Computersimulationen, Gleichungen, gedankliche Konzepte – sie alle können Modellcharakter haben. Modelle teilen bestimmte, ausgewählte Eigenschaften mit dem Erfahrungsbereich, den sie repräsentieren und dienen dazu, Hypothesen über weitere, bislang unbekannte Analogien zu untersuchen. Deshalb stellt sich nicht die Frage, ob ein Modell wahr oder falsch ist, sondern ob es für eine bestimmte Fragestellung anwendbar ist.
Im ersten Beitrag hat Kathrin Studer die Knospen der Stieleiche als Modell gewählt, um zu zeigen, dass beim Studium der Knospenbildungsprozesse bei mehrjährigen verholzenden Pflanzen zwei Metamorphosereihen sichtbar werden, die sich qualitativ unterscheiden. Ihre detaillierten Beobachtungen der zeitlichen und räumlichen Entwicklung hat sie durch präzise Präparation und Anordnung der einzelnen Knospenorgane ergänzt. Die fotografierten Metamorphosereihen bringen wunderbar überzeugend das Phänomen ins Bild, zu dem dieses Modell den Zugang eröffnet: eine enge Verwandtschaft der vegetativen mit der Blüten-Knospe. [...]
“A model is an interpretative description of a phenomenon that facilitates access to that phenomenon. I take ‘phenomenon’ to cover objects as well as processes.”
(Bailer-Jones 2002)
Liebe Leserinnen und Leser der ELEMENTE
Allen drei Artikeln in diesem Heft ist gemeinsam, dass sie ein Modell vorstellen. Was ist ein Modell? Ein Modell ist eine Beschreibung, die ein Phänomen interpretierend in einen Kontext stellt und gleichzeitig den Zugang zu diesem Phänomen ermöglicht. Dieses kann sowohl ein Objekt als auch ein Prozess sein. Die Charakterisierung im obigen Zitat stammt von der zeitgenössischen Wissenschaftsphilosophin Daniela Bailer-Jones. Der wissenschaftliche Modellbegriff verortet Modelle auf allen Ebenen zwischen Erscheinung und Idee: Bilder, Gegenstände, Organismen, Computersimulationen, Gleichungen, gedankliche Konzepte – sie alle können Modellcharakter haben. Modelle teilen bestimmte, ausgewählte Eigenschaften mit dem Erfahrungsbereich, den sie repräsentieren und dienen dazu, Hypothesen über weitere, bislang unbekannte Analogien zu untersuchen. Deshalb stellt sich nicht die Frage, ob ein Modell wahr oder falsch ist, sondern ob es für eine bestimmte Fragestellung anwendbar ist.
Im ersten Beitrag hat Kathrin Studer die Knospen der Stieleiche als Modell gewählt, um zu zeigen, dass beim Studium der Knospenbildungsprozesse bei mehrjährigen verholzenden Pflanzen zwei Metamorphosereihen sichtbar werden, die sich qualitativ unterscheiden. Ihre detaillierten Beobachtungen der zeitlichen und räumlichen Entwicklung hat sie durch präzise Präparation und Anordnung der einzelnen Knospenorgane ergänzt. Die fotografierten Metamorphosereihen bringen wunderbar überzeugend das Phänomen ins Bild, zu dem dieses Modell den Zugang eröffnet: eine enge Verwandtschaft der vegetativen mit der Blüten-Knospe. [...]