Wheeler, John Archibald: Einsteins Vision

Wie steht es heute mit Einsteins Vision, alles als Geometrie aufzufassen?
Elemente der Naturwissenschaft 10, 1969, P. 52-52 | DOI: 10.18756/edn.10.52

Abstract:

Berlin/Heidelberg/New York, Springer 1968. Titel-Nr. 1519, 11 Abbildungen, 108 Seiten, geb. DM 19,80.

John Archibald Wheeler hat Albert Einstein selbst im Gespräch kennen gelernt. Seine trefflichen Ausführungen zur «Geometrodynamik» (ein besserer Name für das, was allgemein unter der Bezeichnung «allgemeine Relativitätstheorie» bekannt ist) zeugen von einer überlegenen Auffassung verschiedener moderner mathematisch-physikalischer Hypothesen. Sie sind daher sehr lesenswert. Es ist kaum möglich, kürzer, einleuchtender und eigenwilliger Einsteins Vision darzustellen, als der Verfasser es tut. Eine leichte Lektüre ist das vorliegende Buch nicht, aber eine Fundgrube (auch in historischer Hinsicht) für jeden, der sich mit Einsteins Hypothesen auseinandersetzen will.

Was J. A. Wheeler unter «Einsteins Vision» versteht, geht aus seinen Schluss-Sätzen hervor: «Einstein hielt stets an einer prophetischen Vision, jenseits seiner Arbeit und seinen Schriften fest: in der Welt gibt es nichts, ausser dem gekrümmten leeren Raum. Geometrie, ein wenig gebogen hier, beschreibt Gravitation. Ein bisschen anders gewellt dort, stellt sie alle Eigenschaften einer elektromagnetischen Welle dar. Wieder woanders erregt, zeigt sich das magische Material, Raum genannt, als ein Teilchen. Nichts Fremdes und ‚Physikalisches’ ist im Raum eingebettet. Alles, was ist, ist aus der Geometrie heraus gestaltet. Das ist Einsteins Vision - nimmt sie Fleisch und Blut an?» (S. 52).