Neue Wege zur Heilung einer alten Krankheit
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Zusammenfassung:
Die Geschichte der Krebstherapie beginnt mit Bildern der Verstümmelung. Es gab chirurgische Eingriffe, bei denen z.B. bei Brustkrebs nicht nur die Brust, sondern auch die umliegenden Lymphgefässe, Muskeln und manchmal sogar das Schlüsselbein entfernt wurden. Als die Röntgenstrahlen entdeckt worden waren, wurden sie auch zur Krebstherapie eingesetzt. Aufgrund mangelnder Erfahrung wurde dabei viel Gewebe um den Tumor herum zerstört, und nicht zuletzt erlitten die Therapeuten selber schwere Schäden, weil der Schutz mit Bleiplatten noch nicht zur Anwendung kam. Diese physisch-physikalischen Methoden sind verbessert worden und nehmen bis heute einen wichtigen Platz in der Krebstherapie ein.
Nach den katastrophalen Einsätzen von Senfgas im ersten Weltkrieg erforschten Pharmakologen in den USA die Wirkungen von Senfgas und stellten fest, dass die mit dem Kampfstoff behandelten Tiere eine abnormale Reduktion der weissen Blutkörperchen aufwiesen. Dieser Befund führte zur Überlegung, Blutkrebs mit dem Giftgas zu therapieren. Als «Zytostatikum» bringt es die sich im Knochenmark rasch bildenden und vermehrenden Leukozyten zum Absterben. Nebenwirkungen sind unumgänglich, weil alle Zellen im Körper, die gerade in Teilung begriffen sind, abgetötet werden. Auch hier wurden enorme Fortschritte erzielt. Die chemische Krebstherapie kommt bis heute zur Anwendung, bringt jedoch immer noch manchmal erhebliche Nebenwirkungen mit sich.
Die neueste Errungenschaft sind Immuntherapien, die entweder durch die Aktvierung bestimmter T-Zellen oder durch Antikörper, welche Antigene von Krebszellen erkennen, wirksam werden. Auch hier werden nicht nur Krebs-, sondern auch Körperzellen zerstört, mit z.T. erheblichen Nebenwirkungen. Man darf sie als physiologische Methoden bezeichnen, welche die Funktionen des Immunsystems unterstützen.