Die Hainbuche – Baum der Abgrenzung

Elemente der Naturwissenschaft 94, 2011, S. 5-24 | DOI: 10.18756/edn.94.5

Zusammenfassung:

Der beliebte Brauch, Hain- oder Hagebuchen als Heckenbepflanzung einzusetzen, lenkt den Blick unmittelbar auf den zentralen Charakter dieses Baumes: «Hag» bedeutet geschützter Raum, und die Hainbuche stellt einen Baum dar, der stark in sich zentriert erscheint – ein zusammengeballter Typus, der nach außen hin abschließend wirkt. Ihre Vegetationsorgane sind dabei immer ordentlich ausgestaltet, jedoch nie einseitig spezialisiert; sie tragen jeweils noch die Omnipotenz zum Ganzen in sich. Das Wurzelwesen steigt in den Hainbuchenstamm auf, während zugleich das Vermögen, beblätterte Sprosse hervorzubringen, nachhaltig mit ihm verbunden bleibt. Die Spannrückigkeit des Stammes, sein dichtes Holz, die glatte Rinde und die dürren Winterblätter sind davon ein Ausdruck. Auch die Uniformität der Blätter, die extreme Reduktion der Blüte und die mit vielen Blattorganen eingehüllte, sehr harte Frucht sind Zeuge des ineinandergeschobenen Typus der Hainbuche.

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