Zur Polarität von Kiesel und Kalk

Autorreferat aus der naturwissenschaftlichen Arbeitstagung vom 24. und 25. Februar 1979 im Rudolf Steiner-Haus, Stuttgart
Elemente der Naturwissenschaft 30, 1979, S. 35-35 | DOI: 10.18756/edn.30.35

Zusammenfassung:

Aus dem Zusammenhang der Bodenbildungen mit Wüsten und Mooren wurde versucht, die Prozesse zu charakterisieren, an denen Kiesel und Kalk im Erdboden beteiligt sind. Diese Arbeit soll einmal zum Verständnis von pharmazeutischen Prozessen wie Verbrennung (Aschebildung) und Gärung beitragen.

Ausgehend von drei Bodenprofilen, einem Podsol, einem Tschernosen und einem Kalkkrustenboden wurde gezeigt, dass die fruchtbaren Humusböden gerade in der Lage sind. in einem ständigen Rhythmus die Mineralien im Boden zu halten. Der Podsol zeigt eine abwärtsführende Wasserbewegung mit Auswaschung der Minerale aus dem Oberboden und Ortsteinbildung. Dagegen hat der Kalkkrustenboden durch die Verdunstung eine aufwärtsführende Wasserbewegung mit Krustenbildung im Oberboden. Somit spielen Auflösen und Ausfallen von Mineralien (Silikaten [Kiesel] und Kalk) eine bedeutsame Rolle. Dieser Prozess ist beim Kalk vor allem mit der Kohlensäure verknüpft. Die Säure (CO?) bringt die Lauge Kalk (CaC03) in Lösung. Bei den Silikaten sind es vor allem die Alkalibasen, die sie in einen gelartigen Zustand bringen können. Dies zeigt uns deutlich die Wasserglas-Herstellung im Labor. Es wurde versucht, die besondere Beziehung des Kalkes zur Kohlensäure - in Verbindung mit der Bodenfauna - deutlich zu machen. Ebenso wurde die auffallende Beziehung der Silikate zu den Alkali- und Erdalkalilaugen in Verbindung mit der Pflanzenwelt gezeigt. Da man diese Laugenbildner in den Pflanzenaschen wiederfindet, können sie kurz unter dem Begriff «Asche» zusammengefasst werden. Asche und Kohlensäure sind aber die polaren Produkte eines Prozesses, nämlich der Verbrennung. Somit zeigt sich die Polarität von Kiesel und Kalk aus einer prozessualen Betrachtung. [...]