Zum Physik-Nobelpreis 2022

Elemente der Naturwissenschaft 117, 2022, P. 91-93 | DOI: 10.18756/edn.117.91

Abstract:

Es gibt wohl nur eine Gelegenheit, bei welcher Rudolf Steiner den Begriff «okkulte Gefangenschaft» nicht in einer «esoterischen Stunde» mit Bezug auf Helena Blavatsky verwendet hat, und zwar am 31.08.1923 in Penmaenmawr. Dort beschreibt er die Intention ahrimanischer Wesen, die Menschheit mit atomistischen und molekularen Bildern zu umstellen und sie dadurch in eine solche Gefangenschaft zu versetzen. Es ist bemerkenswert, dass gerade zu Rudolf Steiners Lebzeiten die Physiker sich anschickten, den naiven «Teilchenatomismus» zu überwinden. Ein entscheidender Schritt gelang Werner Heisenberg im Juni 1925 mit dem ersten Entwurf der Quantenphysik, welche in Zusammenarbeit mit Niels Bohr und anderen bedeutenden Physikern in den nächsten Jahren ausgearbeitet wurde. Die drei Physik-Nobelpreisträger dieses Jahres, John Clauser, Alain Aspect und Anton Zeilinger, haben wesentliche experimentelle Beiträge zur Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Quantenphysik geleistet.