Das Chemische und die Stoffe

Tagung zur spezifischen Erkenntnisart der Chemie
Elemente der Naturwissenschaft 82, 2005, P. 144-145 | DOI: 10.18756/edn.82.144

Abstract:

Die gegenwärtige Situation der unter anthroposophisch-goetheanistischen Vorzeichen betriebenen Chemie ist gekennzeichnet durch ein weitgehendes Nebeneinander verschiedener Erkenntniszugänge. Fundamentale Fragen werden kontrovers beantwortet, ohne dass ausreichend klärender Diskurs bestünde - Kennzeichen einer noch vorparadigmatischen Phase im Sinne Thomas S. Kuhns («Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen»).

Hat Chemie als unorganische Naturwissenschaft zu gelten oder als universelle Verwandlungswissenschaft im Sinne von Rudolf Steiners Ideen zum «Entstehungsmoment der Naturwissenschaft»? Was ist das Spezifische der in der Hierarchie der Wissenschaften zwischen Physik und Biologie angesiedelten Chemie? Sind es die Stoffe, deren Umwandlungen, Erdentwicklungsprozesse, die sich (auch) im Mineralreich abspielen? Was ist die Wirklichkeit der chemischen Elemente und wie stehen sie zur Vielfalt der Stoffe, die sich doch aus ihnen nicht vollständig verstehen lassen? Welcher Art ist die»Wirklichkeit«von Atomen und Molekülen? In welchem Verhältnis stehen Chemie und menschliche Lebensvorgänge? [...]