Die Ozeane - Lebenszentren der Erde

Aus dem Forschungskreis des Waldorflehrerseminars Kiel
Elemente der Naturwissenschaft 86, 2007, P. 72-78 | DOI: 10.18756/edn.86.72

Abstract:

Das unsichtbare Pflanzenreich in den Weltmeeren Wir sind gewohnt, die großen Waldgebiete der Erde als «Lungen» im Erdorganismus zu denken. Seit einigen Jahren kann man als sicher anneh men, dass neben dem Reich der Landpflanzen noch einmal unsichtbar ein Pflanzenreich hinzuzudenken ist, nämlich das einzellige Phytoplankton in den Weltmeeren, das funktionell so groß ist wie die Waldgebiete der Erde oder sogar wie alle Landpflanzen zusammen genommen. Dieses in verschie denen Planktonarten im Meer «aufgelöste Pflanzenreich» hat größte Bedeu tung für das Leben der Erde, für die großen Stoffkreisläufe des lebendigen Erdorganismus, wie man seit Kurzem weiß (Falkowski 2003). Mit Hilfe von Satelliten kann man z. T. riesige, im Vergleich zur Tiefe der Weltmeere rela tiv flache «Pflanzenwolken» in dem Oberflächenwasser der Weltmeere abbil den, die natürlich keine feste Gestalt haben, da sie sich aus unzähligen frei schwimmenden Zellen aufbauen. Unter diesen sind immer zahlreich solche mit fein und feinst ziselierten Kieselwänden vertreten, die häufig den größten Anteil bilden: die Diatomeen (s. Abb. 1). So muss man sich vorstellen, dass große Teile des Oberflächenwassers der Ozeane - besonders die kühleren Bereiche - durchzogen sind von kaum vorstellbar großen «Wolken» pflanzli chen Lebens, das zum großen Teil an Kiesel gebunden ist.1 Jeder Tropfen Oberflächenwasser der Ozeane enthält Tausende mikroskopisch kleiner Le bewesen - eben das Phytoplankton. [...]
 

References
  • Falkowski, Paul G. (2003): Der unsichtbare Wald im Meer. Spektrum der Wissenschaft VI/2003, S. 56-62.
  • Falkowski, Paul G. et al. (2000): The Global Carbon Cycle: A Test of Our Knowledge of the Earth as a System, in: Science 290, 13. Oktober 2000.
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