Zu Hans-Peter Dürr: «Geist, Kosmos und Physik – Gedanken über die Einheit des Lebens»

Elemente der Naturwissenschaft 98, 2013, P. 47-49 | DOI: 10.18756/edn.98.47

Abstract:

«Ich habe fünfzig Jahre lang – mein ganzes Forscherleben – damit verbracht zu fragen, was eigentlich hinter der Materie steckt. Das Ergebnis ist ganz einfach: Es gibt keine Materie!» So spricht der Physiker Dürr, der bestrebt ist, die Konsequenzen der modernen Physik, insbesondere der Quanten- physik, zu ziehen und daraus ein umfassendes Weltbild zu entwickeln und insbesondere eine Brücke zwischen den Naturwissenschaften und den Religionen zu bauen. Ein «holistisches Weltbild», in der dasjenige, was wir Materie nennen, als «geronnener Geist», also aus dem Spirituellen, erscheint. Das Ursprüngliche sind nicht dinghafte Atome, sondern Möglichkeiten, Potenzialitäten und entsprechende Bewegungen. Im Rahmen einer solchen Betrachtung entfällt auch der Gegensatz zwischen Anorganischem und Lebendigem. Das Leben ist, wie im Untertitel angedeutet, eine Einheit. Und insbesondere die strikte Trennung zwischen Subjekt und Objekt, wie sie in den letzten Jahrhunderten fast dogmatisch vertreten wurde – man denke an Descartes’ «res cogitans» und «res extensa» – kann nicht mehr aufrechterhalten werden. «Ich erlebe nichts, was um mich herum ist, als abgetrennt von mir. Ich bin nicht Teil, sondern ein Beteiligter. Wir sind nicht nur passiv Teilnehmer und Teilnehmende, sondern wegen der originär lebendigen, kreativen Form der Wirklichkeit auch Mitwirkende.» [...]

References
  • Dürr, Hans-Peter, (2011): Geist, Kosmos und Physik – Gedanken über die Einheit des Lebens, 5. Auflage, Crotona-Verlag, D-83821 Amerang
  • Steiner, Rudolf (1883a): Goethes Naturwissenschaftliche Schriften: Kapitel «Goethes Erkenntnistheorie», GA 1
  • Steiner Rudolf (1883b): Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, Kapitel «Goethe als Denker und Forscher», GA 1
  • Steiner Rudolf 1883c): Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, Kapitel «Goethes Erkenntnis-Art», GA 1
  • Steiner, Rudolf (1894): Die Philosophie der Freiheit, Kapitel «Das Erkennen der Welt», GA 4.