«Naturbeobachtungen über die Bewegung und Funktion des Saftes in den Gewächsen, mit vorzüglicher Hinsicht auf Holzpflanzen»

Heinrich Cotta: Naturbeobachtungen über die Bewegung und Funktion des Saftes in den Gewächsen, mit vorzüglicher Hinsicht auf Holzpflanzen. Anmerkungen zu einem alten Buch, zu Darstellungen Goethes und Rudolf Steiners von Georg Buß. 23 Seiten, Literaturang
Elemente der Naturwissenschaft 82, 2005, P. 143-143 | DOI: 10.18756/edn.82.143

Abstract:

Unter dem genannten Titel erschien im Jahre 1806 ein Buch, an dem um seines Inhaltes willen die damalige Fachwelt sehr interessiert war. Der prominenteste Interessent war Goethe, der darin eine höchst willkommene Ergänzung und Anregung zur Wiederaufnahme seiner morphologischen Studien zur «Metamorphose der Pflanzen» sah. Heinrich Cotta, der Verfasser, erweist sich darin in Denkart und Methode durchaus als «verborgener Goetheanist». Daher steht er ideengeschichtlich in einer Reihe mit bedeutenden, vielfach vergessenen Naturforschern, die in mancherlei Hinsicht zu den «Gründervätern» der Anthroposophie gezählt werden können.

Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass Rudolf Steiner dieses Buch gekannt, benutzt und zitiert hat, wie insbesondere sein Stegreifvortrag vom 31.10.1923 vor ArbeiterInnen am Goetheanum zeigt, der inhaltlich ausführlich die Saftstromfrage behandelt und namentlich die Kambiumschicht zwischen Holz und Rinde erstmals umfassend in ihrer Bedeutung für die Pflanzenentwicklung darstellt. [...]