Dorn und Knospe

Elemente der Naturwissenschaft 26, 1977, P. 35-37 | DOI: 10.18756/edn.26.35

Abstract:

Die Bildung der Dornen an Sträuchern unserer heimischen Flora kann uns Grundkräfte der Pflanzenbildung offenbaren. Als Beispiel sei der Weissdorn herangezogen. Er bildet sowohl am diesjährigen als auch am vorjährigen Holz Dornen aus. Diese Dornen sind Kurztriebe, die als Seitenorgane aus Knospen, bzw. Augen aus den Blattachseln des Haupttriebes hervorgehen. Ein Spross-Dorn kennzeichnet sich als ein Trieb mit Blättern, Knospen, Augen (oder wenigstens mit deren rudimentären Vorstufen), der im vorschreitenden Wachstum immer mehr zurückgehalten ist. Dadurch rücken seine Knoten näher zusammen, wie bei jedem Kurztrieb. Mit abnehmender Wachstumskraft verjüngt sich der Trieb immer mehr, bis er schliesslich in einer vertrocknenden Spitze endet.

In der Dornbildung kommt also eine abnehmende Triebkraft zum Ausdruck, oder aber die Auseinandersetzung zwischen drängenden, treibenden Wachstumskräften und Leben ablähmenden, abtötenden Kräften. - Man kann sie auch ausbreitende und gestaltende Kräfte nennen oder in der Terminologie R. Steiners: ätherische und astralische. [...]
 

References
  • Steiner, Rudolf (1924): Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Kurs. 5. Aufl. Dornach 1975.