Von Fledermäusen lernen

Elemente der Naturwissenschaft 114, 2021, S. 66-68 | DOI: 10.18756/edn.114.66

Zusammenfassung:

Fledermäuse gehören wahrscheinlich nicht zu den beliebtesten Tieren. Ihre nächtliche Lebensweise, ihre Anatomie und wohl auch der Gedanke an Vampire jagen uns eher Schrecken als Sympathie ein. Dabei leben die meisten Arten von Früchten, Nektar, Pollen und Insekten. Es gibt erstaunliche Fakten zu dieser Tiergruppe zu berichten: Mit 1422 Arten sind sie die artenreichste Gruppe der Säugetiere. Im Winter kann der Puls einer Fledermaus auf 10–16 Schläge pro Minute sinken, im Flug kann er auf mehr als 1000 Schläge steigen. Auffallend ist auch die lange Lebensdauer vieler Arten, die mehr als 40 Jahre betragen kann – eine grosse Zeitspanne, wenn man bedenkt, dass ihr Stoffwechselumsatz im Vergleich zu anderen, ähnlich kleinen Säugetieren ums 2.5–3fache höher ist. Es ist auch bekannt, dass Fledermäuse viel seltener an Tumoren erkranken als alle anderen Säugetiere.

Referenzen
  • Irving, A.T., Ahn, M., Goh, G., Anderson, D.E., Wang, L.-F. (2020): Lessons from the host defences of bats, a unique viral reservoir. Nature 589, S. 363–370.