Editorial

Elemente der Naturwissenschaft 2002, 2002, S. 1-1 | DOI: 10.18756/edn.2002-Sondernummer.1

Zusammenfassung:

«An und in dem Boden findet man für die höchsten irdischen Bedürfnisse das Material, eine Welt des Stoffes, den höchsten Fähigkeiten des Menschen zur Bearbeitung übergeben ...», so beschreibt noch Goethe in «Wilhelm Meister» das Handwerk der Chemiker.1 Nach ihm setzt eine Entwicklung ein, die systematisch Vorstellungen von der Welt der Stoffe und der sie wandelnden Prozesse zu bilden sucht. Zeitweise gipfelt diese Entwicklung darin, in der Aufklärung der Strukturformel eines Stoffes das wichtigste Ziel des Chemikers zu sehen. Allmählich hat sich aber gezeigt, dass menschliches Eingreifen in die Substanzen nicht ohne Folgen für alle natürlichen Stoffkreisläufe ist, sei es in der Atmosphäre, im System der Gewässer oder auch im Erdboden. Daher muss die Erkenntnis eines Stoffes auch dessen mögliches Wirken und Wechselwirken im Naturzusammenhang umfassen. [...]