Wege zur neuen Ästhetik

Elemente der Naturwissenschaft 115, 2021, S. 73-76 | DOI: 10.18756/edn.115.73

Zusammenfassung:

Als eine der frühen Arbeiten Rudolf Steiners finden wir einen niedergeschriebenen Vortrag, der Goethe als den Vater einer Neuen Ästhetik benennt. Auch Naturwissenschaftler haben diese Schrift gelesen – und zur Seite gelegt, wird doch darin von Kunstwissenschaft, dem Schönen und von Philosophen berichtet. So wird dann der Goetheanismus als Fortschreibung der Wissenschaftsseite des Dichterfürsten auf eine Phänomenologie gestützt, die notdürftig gerade noch argumentativen Attacken der konventionellen akademischen Naturwissenschaft zu widerstehen vermag. Lobt der Philosoph der Freiheit ausserdem noch den Dichter der Freiheit, der mit seiner Beschreibung des schönen Scheins der Kunst den Weg verbreitert, so scheint die Idee einer Neuen Ästhetik fernab der Wissenschaft in das Gebiet der Kunst zu weisen. Hingegen könnte mit geringer Grosszügigkeit jenes heuristische Erlebnis, das dem Wissenschaftler auf seiner Forschungsreise hoffentlich und überraschend begegnet ist, in seinem Auftreten als Schein des Schönen eingeordnet und für die Begriffsbildung am Phänomen als etwas durchaus Bedeutendes angesehen werden.