Der Sauerklee (Oxalis acetosella L.): Botanische Aspekte und therapeutischer Überblick
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Zusammenfassung:
Der Sauerklee (Oxalis acetosella, Oxalidaceae) ist eine schattenliebende Pflanze der kalten und feuchten Breiten und Höhen Europas, die reich an saurem Kaliumoxalat ist. Sie ist in der Bodenstreu angesiedelt und vermeidet den Kontakt mit der Erde; sie weist keine holzigen Teile auf. Der Stängel mit Adventivwurzeln (das Rhizom) bleibt verborgen und kriecht in der verrottenden Laubschicht, die als Streu den Waldboden bedeckt; der Stiel der Frühlingsblüten ist der einzige aufrechte Teil der Pflanze. Die Fortpflanzung erfolgt vor allem vegetativ. Sein Rhizom weist blütentragende Abschnitte mit sehr engen Internodien auf, die sich mit rein vegetativen Segmenten mit lockeren Internodien abwechseln. Die geringe photosynthetische Effizienz des Sauerklees ist typisch für Schattenpflanzen. Im lichten Unterholz des Frühlings öffnet er seine Blüten für Bestäuber (chasmogame Blüte), im Schatten von belaubten Bäumen hingegen befruchtet er sich selbst bei geschlossener Blüte (kleistogam). Er reagiert sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse: Seine Fiederblättchen sind zu Bewegungen fähig, die durch Tag und Nacht, durch Licht und Schatten, aber auch durch Berührung induziert werden. In der anthroposophischen Medizin wird der Sauerklee allein oder in Kombination mit anderen Pflanzen bei akuten spastischen Zuständen oder bei Störungen der Selbstregulierungsfähigkeit des abdominalen neurovegetativen Systems eingesetzt.