Der Vor-Michaelische und der Michaels-Weg Gedanken zu den Michaelbriefen

Elemente der Naturwissenschaft 121, 2024, S. 65-68 | DOI: 10.18756/edn.121.65

Zusammenfassung:

Der Michaelbrief, der am 12. Oktober 1924 veröffentlicht wurde, wurde nach genau 100 Jahren als ein Leitmotiv in der Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen Sektion 2024 aufgegriffen. Um die Art, wie der Michaels-Weg in Zukunft ergriffen werden kann, zu charakterisieren, wird darin der Weg von einer ursprünglichen Zeit zum heutigen Bewusstseinszustand der Menschen in vier Etappen geschildert. Wie kam es zu diesen Briefen?

In seinem letzten Lebensjahr, ab Februar 1924, begann Rudolf Steiner, Texte für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft zu schreiben, die als Leitsätze wöchentlich im Nachrichtenblatt des Goetheanum veröffentlicht wurden. Dies war ein gutes Jahr nach dem Brand des ersten Goetheanum an Sylvester 1922/23. Das Goetheanum war bis dahin eine Art Zentrum der anthroposophisch-esoterischen Arbeit gewesen. Ein Jahr später, während der Weihnachtstagung 1923/24, hat Rudolf Steiner die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit dem Grundsteinspruch neu begründet. Damit wurden die anthroposophische Arbeit und deren Entwicklung in die Verantwortung der Menschen übertragen. Es sollte nicht mehr alles von einem Zentrum der esoterischen Arbeit am Goetheanum ausgehen. Nun sollte und konnte die anthroposophische Arbeit in der Welt gefördert werden. Mit dieser Weihnachtstagung vollzog sich ein Akt der Befähigung der Mitglieder.

Referenzen
  • Steiner, R. (1924): Anthroposophische Leitsätze. 12. Auflage, Dornach 2020, GA 26.