Directed Evolution

Commentary on Wolfgang Schad's Archäopteryx lithographica – eine Mosaikform?
Elemente der Naturwissenschaft 100, 2014, S. 59-61 | DOI: 10.18756/edn.100.59

Zusammenfassung:

Mit der Publikation über die anatomischen Besonderheiten des Urvogels Archäopteryx legte Wolfgang Schad 1980 den Grundstein zu einer Arbeit, die schliesslich in seiner Dissertation (1993) über die Übergangsformen der Wirbeltiergruppen mündete. Dass in diesen Übergangsformen das Achsenskelett mit Kopf, Wirbelsäu- le und Rumpf auf die Vorfahren, das Gliedmassenskelett dagegen auf die Zukunft der weiteren Evolution deutete, war von anderen Forschern früher schon bemerkt worden, genauso wie die Heterochronie. Diese beschreibt differentielle und unterscheidbare Anfänge von Entwicklungsimpulsen und deren Geschwindigkeiten. Neu bei Schad war der erfolgreiche Versuch, die «Anomalien» als Leistung des Organismus zu beschreiben, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem harmonischen Ganzen integriert.

Referenzen
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  • Schad, W. (1993): Der Heterochronie-Modus in der Evolution der Wirbeltierklassen und Hominiden. Dissertation, Witten-Herdecke
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