Zur Theorie der Gestalterkenntnis
Herrn Prof. Dr. H. Schäppi zum 60. Geburtstag gewidmet
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Zusammenfassung:
Während die Morphologie noch bis in die dreissiger Jahre unseres Jahrhunderts eine Zeit unbestreitbarer Blüte erlebte, ist sie heute mehr als unpopulär, fast am Aussterben 1). Nur noch ganz wenige sind es, die mo-rphologisch arbeiten. Ihre Zahl ist vérschwindend klein verglichen mit dem Heer von Biochemikern, Genetikern, Physiologen, Molekularbiologen und Mikrobiologen. Man wird auch wohl kaum übertreiben, wenn man behauptet, dass den heute arbeitenden Morphologen die Begeisterung und die Sicherheit der früheren Generationen fehle. Aber auch auf theoretischem Gebiet ist eine Stagnation eingetreten. Man denke bloss, um nur ein Beispiel zu nennen, an die Schriftenreihe «Die Gestalt», die ab 1941, mitten in den ärgsten Kriegswirren, von W. Pinder, W. Troll und K. L. Wolf herausgegeben, 1958 ihr Erscheinen einstellen musste, nachdem die Beiträge immer spärlicher geworden und grosse Unterbrüche eingetreten waren. [...]