Rückblick auf die Arbeitstage der Naturwissenschaftlichen Sektion
vom 13. bis 17. Oktober 1990 am Goetheanum
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Zusammenfassung:
Wer mit der Hoffnung zu den Arbeitstagen gekommen war, daß hier der Weg vom Naturgesetz über die Individualität zur Gemeinschaftsbildung in eindeutiger, «objektiver» Weise zur Darstellung kommt, mußte wohl ziemlich enttäuscht nach Hause zurückkehren. Wem es aber Anliegen war zu erfahren, wie unterschiedlich, widersprüchlich aber trotzdem sich gegenseitig nicht ausschließend solche Wege sein können, dem wurde in diesen Tagen reiche Kost gegeben. Nicht zuletzt ist dies auf die Textgrundlage zurückzuführen, die zur Vorbereitung der Tagung angegeben wurde. Darin schildert Rudolf Steiner an den Bildern von Adler, Löwe und Kuh, welche Gefahren von diesen Tieren in ihrer Einseitigkeit entspringen, wenn der Mensch sein Seelenleben nach ihnen einrichtet. Gleichzeitig wird in den Vorträgen auch geschildert, wie diese Einseitigkeiten überwunden und dadurch heilsam für die Menschheit werden können. Hinzu kommt, daß durch die Darstellungen von Forschungsprojekten aus der biologisch dynamischen Landwirtschaft konkret und explizit auf den Wert und die Notwendigkeit solcher Einseitigkeiten aufmerksam gemacht wurde.
Nun hat es sich im Gespräch gezeigt, daß die Beiträge von verschiedenen Teilnehmern sehr verschieden aufgenommen wurden. Deshalb wird hier im Folgenden gar nicht versucht, dem Stil einer Chronik folgend getreulich über die Ereignisse zu berichten, sondern mitzuteilen, wie mögliche Umgänge mit ihnen sich gestalten können. Damit wird der von J. Bockemühl skizzierten Gefahr einer «Entwicklungsunfähigkeit durch Harmonie» entgegengetreten. [...]