Die Zweihäusigkeit der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.)

Elemente der Naturwissenschaft 59, 1993, S. 22-39 | DOI: 10.18756/edn.59.22

Zusammenfassung:

[...] In zwei vorhergehenden Artikeln (Rispens1991, 1992) sind von mir die Grundgebärden der Zweihäusigkeit an einigen repräsentativen Beispielen ausgearbeitet worden. Die Mistel ist für den Morphologen eine recht schwer zu verstehende Pflanze, weil ihre Organe nicht so zur differenzierten Entfaltung kommen, wie wir dies bei den höheren Pflanzen üblicherweise finden. Um der Mistel näher zu kommen muss man sich im Pflanzenreich »bewegen« lernen, so wie das von Rudolf Steiner (1886) [...] als die wissenschaftliche Vorgehensweise für die organische Natur charakterisiert worden ist. In diesem Sinn erscheint mir folgerichtig, die Mistel am Schluss der Betrachtungen über die Zweihäusigkeit darzustellen. Die Mistel ist für die anthroposophische Heilkunde eine wichtige Pflanze, weil sie die Ausgangssubstanz eines Heilmittels gegen Krebs bildet. Sie gehört dadurch sicher zu den meist erforschten Pflanzen. In den folgenden Betrachtungen wird die Mistel in ihrer Entwicklung durch den Jahreslauf verfolgt, und die mit der Zweihäusigkeit verbundenen Prozesse werden so zu schildern versucht, dass sich Ideen und Gesichtspunkte ergeben können für die pharmazeutische Verabeitung und für die medizinische Anwendung. [...]

Referenzen
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