Ernst-August Müller 11.11.1925 - 24.02.2001

Elemente der Naturwissenschaft 74, 2001, S. 3-7 | DOI: 10.18756/edn.74.3

Zusammenfassung:

Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder zur Erde muss es, Ewig wechselnd.

Im Bewusstsein dieser Tatsache, die Goethe im Angesicht des Staubbach-Wasserfalls im Lauterbrunner Tal künstlerisch fasste und die ihm durch die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zur inneren Gewissheit geworden war, hat sich Ernst-August Müller in den letzten Wochen auf den Tod vorbereitet. Diese Vorbereitung ist ihm nicht leicht geworden («Wir lernen so viel, nur das Sterben lernen wir nicht»), aber er hat sie mit der ihm eigenen wachen, stets fragenden Bewusstheit vollzogen, stets von der liebevollen Pflege seiner Frau Brunhild Müller begleitet. - Mit dem ihm eigenen Sinn für etwas hintergründigen Humor sagte er einmal, er habe bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Zusammenhang mit den vielen Anträgen, die er dort bearbeitet hat, die Bedeutung des fachfremden Gutachters kennen gelernt. Für sein Leben habe er ja den fachfremden Gutachter gleich geheiratet, sodass er ihm immer zur Seite gestanden hätte. - Dies war in besonderer Weise in den letzten Wochen der Vorbereitung auf den Tod der Fall. [...]