Eine kleine Liebeserklärung an Georg Maier

Elemente der Naturwissenschaft 78, 2003, S. 6-8 | DOI: 10.18756/edn.78.6

Zusammenfassung:

Als ich vor 20 Jahren frisch nach Dornach kam, kam eine hier nicht genannt werden wollende Person von einem Zweigabend, sichtlich desorientiert, und erzählte: «Du, da hat einer geschlagene 90 Minuten über eine Pfütze erzählt, ich sage dir, 90 Minuten: nur Pfütze!»

«Wie sah der denn aus?», fragte ich zurück.

«So ein kleiner mit ziemlich wenig Haaren und Nickelbrille, hat immer erst am Ende des Absatzes gesagt, was er meint, aber das war dann auch nicht so richtig klar.»

«Sprach er oft in Ellipsen wie: ‹nicht wahr?› oder ‹ich mein ja nur› oder ‹ich wollt nur mal sagen› und macht dabei so ein bedeutungsvolles Gesicht?»

«Ja, und dann hat er über Spiegelungen auf der Pfütze gesprochen, und über den Regen, der in die Pfütze tropfte, weißt du, lauter so selbstverständliche Dinge. Dafür gehe ich doch nicht in den Zweigabend!»

«Du, ich glaube, das war Georg Maier», vermutete ich.

[...]
 

Referenzen
  • Maier, G. (1993): Forschung als Hinwendung zur gegenwärtigen Existenz. In: Elemente d. N. 59.