Die Beherrschung chemischer Prozesse - ein Freiheitsproblem

Zusammenfassung des Vortrages im Rahmen der Arbeitstage der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum vom 18. - 22. November 1987
Elemente der Naturwissenschaft 48, 1988, P. 62-64 | DOI: 10.18756/edn.48.62

Abstract:

Einen alltäglichen chemischen Prozeß kann man im Abbrennen eines Streichholzes beobachten. Die Stoffe des Streichholzes, Schwefel, Holz, Wachs usw. verschwinden, andere treten hervor. Was vorher fest und farbig war, kann hinterher gasförmig und farblos sein. Aber nicht die verschwindenden oder entstehenden Stoffe sind das Chemische. Chemisch ist der Prozeß, die Verwandlung. Daß diese Verwandlung nur in der angedeuteten Richtung abläuft, ist ebenfalls jedermann bekannt. Niemand konnte bisher beobachten, wie eine Flamme zusammen mit einem schwarzen abgebrannten Streichholz und Gasen verschwindet und dabei ein unversehrtes Streichholz entsteht. Daher wird die Triebfeder chemischer Prozesse allgemein in der durch den Prozeß freiwerdenden Energie gesehen.

Jeder chemische Prozeß kann somit auf zweierlei Weise beschrieben werden, und zwar erstens die Verwandlungen der Stoffeigenschaften betreffend, d.h. vorstellungsmäßig und zweitens unter energetischem Gesichtspunkt, d.h. willensmäßig. [...]