Werkstattgeheimnisse der Pflanzenmetamorphose: Aus welchem vegetativen «Material» stammen Blütenhülle und Frucht?
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Abstract:
Die Blüte im Blatt In seinem interessanten Beitrag über die «Trennung der Geschlechter» im Zusammenhang mit der Bildung der Blütenorgane der Pflanze schrieb Peer Schilperoord (2008, S. 40): «Diese Arbeiten führten mich zu der bis jetzt nur von mir vertretenen Ansicht, dass der Blattgrund des Stängelblattes die Grundlage für das Staubblatt und die Blattspreite jene für das Fruchtblatt abgibt (…).» Eine Darstellung der Pflanze, die dasselbe aussagt, habe ich 1998 in einem Buch skizziert, das beim Verlag Freies Geistesleben erschien – das dürfte aber wohl weithin unbemerkt geblieben sein, weil der Titel es nicht erwarten lässt. Deshalb möchte ich die Thematik hier noch einmal entwickeln. Insbesondere der Zusammenhang zwischen den Stipeln als Gliedern des Unterblattes und den äußeren Organen der Blüte – Kelch- blätter, Kronblätter und die mit Letzteren durch schrittweise Übergänge erkennbar verwandten Staubblätter – hat mich seit Beginn meines Studi- ums Mitte der Achtzigerjahre beschäftigt. Es ging eine Art Aufforderung von den überflüssig erscheinenden Stipeln aus: «Begreife uns!» (Abb. 1, Beispiele von Stipeln) Dabei kann ich heute nicht mehr rekonstruieren, ob ein grundlegender Gedanke mir selbst aufgegangen ist oder ob er durch einen Fingerzeig aus der Literatur der goetheanistischen Botaniker angeregt wurde, wobei auch die morphologische Zusammenschau von Wilhelm Troll mit seinen unzähligen Zeichnungen enorm bereichernd war. [...]